Deutsche Tageszeitung - Neue Waffenruhe in syrischer Rebellenbastion Idlib in Kraft getreten

Neue Waffenruhe in syrischer Rebellenbastion Idlib in Kraft getreten


Neue Waffenruhe in syrischer Rebellenbastion Idlib in Kraft getreten
Neue Waffenruhe in syrischer Rebellenbastion Idlib in Kraft getreten / Foto: ©

In der umkämpfen Rebellenbastion Idlib im Nordwesten Syriens ist am Samstagmorgen eine neue Waffenruhe in Kraft treten. "Es sind keine Kampfflugzeuge am Himmel und die Luftangriffe haben aufgehört", sagte der Leiter der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Auch die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufständischen an den Rändern des Rebellengebiets seien eingestellt worden. Es gebe aber weiterhin Artillerie- und Raketenangriffe.

Textgröße ändern:

Die einseitige Waffenruhe der Regierungstruppen war am Freitag von Russland, dem wichtigsten Verbündeten von Machthaber Baschar al-Assad, verkündet worden. Die russische Armee forderte die Dschihadisten und Rebellen in der Region auf, sich ab 06.00 Uhr Ortszeit der Feuerpause der syrischen Regierungstruppen anzuschließen.

Russland und die Türkei hatten bereits im September 2018 eine Waffenruhe für Idlib ausgehandelt. Mit dem Abkommen wurde eine drohende Offensive der Regierungstruppen abgewendet, es wurde aber nie komplett umgesetzt. Seit Ende April geht die syrische Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe wieder verstärkt gegen die Dschihadisten und Rebellen in Idlib vor.

Der Großteil von Idlib wird von der Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) kontrolliert, die aus dem syrischen Al-Kaida-Ableger hervorgegangen ist. Vergangene Woche eroberte die Armee die strategisch wichtige Stadt Chan Scheichun. Eine Anfang August ausgerufene Waffenruhe in Idlib hielt nur drei Tage lang.

In dem seit mehr als acht Jahren andauernden syrischen Bürgerkrieg wurden immer wieder Waffenruhen vereinbart, doch wurden sie meist nicht umgesetzt oder von den Konfliktparteien rasch wieder gebrochen.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: