Deutsche Tageszeitung - Jemenitische Regierungstruppen dringen nach Aden vor

Jemenitische Regierungstruppen dringen nach Aden vor


Jemenitische Regierungstruppen dringen nach Aden vor
Jemenitische Regierungstruppen dringen nach Aden vor / Foto: ©

Zweieinhalb Wochen nach der Einnahme der jemenitischen Küstenstadt Aden durch die abtrünnige Südjemen-Miliz sind Regierungstruppen in die Interimshauptstadt des Landes vorgedrungen. Die Truppen der international anerkannten Regierung des Jemen hätten bereits weite Teile der nahegelegenen Provinz Abjan unter ihre Kontrolle gebracht, teilte Informationsminister Moammer al-Erjani am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Textgröße ändern:

"Helden der nationalen Armee und der Geheimdienste haben Sindschibar, die Hauptstadt der Provinz Abjan, zurückerobert, und die Kontrolle über weitere Bezirke der Provinz erlangt", schrieb Erjani. Die Truppen hätten nun damit begonnen, die Stadtteile in Aden "abzusichern", der Haupteingang des Flughafens der Stadt sei bereits "gesichert". Ein AFP-Korrespondent in Aden beobachtete Beschuss durch anrückende Regierungstruppen.

Die Unabhängigkeitskämpfer der Südjemen-Miliz hatten Aden am 10. August nach schweren Gefechten mit den Regierungstruppen eingenommen. Zuvor hatte die Miliz an der Seite der Regierungstruppen und der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition gegen die Huthi-Rebellen im Norden des Jemen gekämpft. Mitte August flog die Militärkoalition jedoch Luftangriffe auf die Südjemen-Miliz in Aden und sprach von einer "direkten Bedrohung" für Jemens Regierung.

Die neuen Kämpfe erfolgten trotz wiederholter Forderungen nach einem Waffenstillstand durch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition. Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Ländern unterstützten Truppen von Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen.

Die Frontstellung in dem Konflikt in Aden ist eine andere: Dort kämpfen die Truppen des Präsidenten gegen die Unabhängigkeits-Miliz, die für einen unabhängigen Staat Südjemen kämpft, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Aktivisten: Für zahlreiche Todesurteile verantwortlicher General in Syrien gefasst

Sicherheitskräfte der neuen Führung in Syrien haben Aktivisten zufolge einen General festgenommen, der für zahlreiche Todesurteile im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis verantwortlich sein soll. General Mohammed Kandscho Hassan, der Chef der Militärjustiz unter der Herrschaft des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad Chef, sei mit 20 Begleitern in der Ortschaft Chirbet al-Maasa gefasst worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Früherer indischer Premierminister Singh gestorben

Der frühere indische Regierungschef Manmohan Singh ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Indiens Premierminister Narendra Modi bestätigte den Tod Singhs am Donnerstag im Onlinedienst X und erklärte, Indien betrauere den Verlust "eines seiner bedeutendsten Führer".

Nach Kabel-Störung: Finnische Behörden stoppen in Russland gestarteten Tanker

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland ermitteln die finnischen Behörden wegen des Verdachts der "schweren Sabotage" gegen einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker. Die Ermittler gingen dem Verdacht nach, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Nach Kabel-Störung in Ostsee: EU erwägt Sanktionen gegen russische Schattenflotte

Die EU hat nach der erneuten Beschädigung eines unterirdischen Kabels in der Ostsee und der Aufbringung eines verdächtigen Schiffes durch finnische Behörden die Verhängung von Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte angedroht. "Wir werden weitere Maßnahmen, einschließlich Sanktionen, vorschlagen, die sich gegen diese Flotte richten", erklärten die Europäische Kommission und die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Donnerstag gemeinsam.

Textgröße ändern: