Deutsche Tageszeitung - Sächsische AfD stellt Strafanzeigen nach Rechtsstreit um Kandidatenlisten

Sächsische AfD stellt Strafanzeigen nach Rechtsstreit um Kandidatenlisten


Sächsische AfD stellt Strafanzeigen nach Rechtsstreit um Kandidatenlisten
Sächsische AfD stellt Strafanzeigen nach Rechtsstreit um Kandidatenlisten / Foto: ©

Nach dem Rechtsstreit um die Zulässigkeit ihrer Kandidatenliste zur Landtagswahl hat die sächsische AfD Strafanzeigen unter anderem gegen Landeswahlleiterin Carolin Schreck und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gestellt. Wie der Landesverband am Mittwoch in Dresden erklärte, wirft er ihnen Rechtsbeugung oder Anstiftung dazu vor.

Textgröße ändern:

Die Partei zeigte nach eigenen Angaben außerdem Landesinnenminister Roland Wöller (CDU) und mehrere Beisitzer im Landeswahlausschuss bei der Dresdner Staatsanwaltschaft an. Die sächsische AfD werde "alle rechtlichen Mittel ausschöpfen", erklärte Landesschef Jörg Urban. Die Partei hatte die Strafanzeigen bereits zuvor angekündigt.

Um die Rechtmäßigkeit der Kandidatenliste der AfD zur Landtagswahl am Sonntag war es zum wochenlangen Konflikt gekommen, an dessen Ende das Landesverfassungsgericht entscheiden musste. Von den ursprünglich 61 Kandidaten hatte der Landeswahlausschuss wegen Mängeln des Aufstellungsverfahren nur 18 zugelassen. Dagegen klagte die Partei, das Verfassungsgericht genehmige am Ende 30 Kandidaten.

Den Ausschluss von zwölf Kandidaten durch den Wahlausschuss hielten die Richter für ungerechtfertigt, sahen zugleich aber keinerlei Hinweise auf eine missbräuchliche oder willkürliche Entscheidung. Die AfD stellte sich in der Angelegenheit als Opfer staatlicher Behinderungsversuche dar. Unter anderem forderte sie die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa auf, die Landtagswahl in Sachsen zu überwachen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: