Deutsche Tageszeitung - Merkel und Trump beraten voraussichtlich auch bilateral bei G7-Gipfel

Merkel und Trump beraten voraussichtlich auch bilateral bei G7-Gipfel


Merkel und Trump beraten voraussichtlich auch bilateral bei G7-Gipfel
Merkel und Trump beraten voraussichtlich auch bilateral bei G7-Gipfel / Foto: ©

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Donald Trump werden voraussichtlich am Rande des G7-Gipfels an diesem Wochenende in Frankreich zu einem bilateralen Treffen zusammenkommen. Zu erwarten sei, dass sich Trump in Biarritz mit den meisten der übrigen Staatenlenker in der Gruppe auch im bilateralen Rahmen treffen werde, darunter mit Merkel, sagte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter in Washington.

Textgröße ändern:

Bei dem Treffen mit der Kanzlerin will Trump erneut seine Kritik an der Pipeline Nord Stream 2 vorbringen. Der Präsident wolle über die "Energiesicherheit" sprechen und darüber, dass es wichtig sei, die "europäische Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern", sagte der US-Regierungsmitarbeiter.

Aus deutschen Regierungskreisen verlautete indessen lediglich, ein Treffen der Kanzlerin mit Trump sei von beiden Seiten "gemeinsam in Aussicht genommen". Absprachen über mögliche Themen gebe es bislang noch nicht.

Trump kritisiert bereits seit längerem, dass sich Deutschland durch Nord Stream 2 zu sehr von russischem Gas abhängig mache. Er bezeichnete Deutschland wegen der Gaslieferungen sogar als "Gefangenen" Russlands. Nord Stream 2 befindet sich im Bau und soll Gas aus Russland direkt durch die Ostsee nach Deutschland bringen. Der US-Präsident ist seinerseits daran interessiert, dass Deutschland in großem Umfang US-Flüssiggas importiert.

Neben Nord Stream 2 sind die Beziehungen zwischen Berlin und Washington noch durch andere Streitthemen belastet. Als weitere Themen des anvisierten Treffens mit Merkel nannte der US-Regierungsmitarbeiter die Handelsbeziehungen sowie Fragen der europäischen Sicherheit. Trump kritisiert die Handelsbeziehungen zur EU und besonders zu Deutschland immer wieder als unfair und hat mit Strafzöllen auf Autoimporte gedroht. Er hält zudem die Verteidigungsausgaben des Nato-Partners Deutschland für viel zu niedrig.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Baerbock: EU sollte über förmliche Aussetzung von Georgiens Beitrittsprozess beraten

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat mit Blick auf die prorussische Regierung in Tiflis eine förmliche Aussetzung des Verfahrens für einen EU-Beitritt Georgiens ins Spiel gebracht. Die Verantwortlichen der Regierungspartei Georgischer Traum reagierten auf das Streben ihrer Bürger nach "Fortsetzung des europäischen Wegs ihres Landes" mit "Einschüchterung, Gewalt und Wasserwerfern", erklärte Baerbock am Donnerstag in Berlin. Oppositionsführer würden "brutal zusammengeschlagen und abgeführt".

Papst ruft in Weihnachtsbotschaft zu Frieden und Dialog auf - Heiliges Jahr eingeläutet

Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft zum Frieden in der Welt aufgerufen. Waffen sollten "schweigen" und Spaltungen überwunden werden, forderte Franziskus am Mittwoch in seiner Ansprache im Vatikan, in der er traditionsgemäß den feierlichen Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") erteilte. Anlässlich des an Heiligabend von ihm eingeläuteten Heiligen Jahres öffnete Franziskus am Donnerstag eine Heilige Pforte im Rebibbia-Gefängnis in Rom.

Arzttermine: Krankenkassen fordern Ende der Bevorzugung von Privatpatienten

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat die nächste Bundesregierung aufgefordert, die Bevorzugung von Privatversicherten gegenüber Kassenpatienten bei der Terminvergabe gesetzlich zu verbieten. "Wer echte Gleichbehandlung will, sollte dafür sorgen, dass bei der Terminvergabe nicht mehr danach gefragt werden darf, ob jemand gesetzlich oder privat versichert ist", sagte die stellvertretende Verbandschefin Stefanie Stoff-Ahnis dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut Mitteilung vom Donnerstag.

Aktivisten: Syrer protestieren in mehreren Städten wegen Video von Angriff auf alawitischen Schrein

In Syrien ist es am Mittwoch laut Aktivisten zu wütenden Protesten mit einem Toten wegen eines Videos gekommen, das einen Angriff auf einen alawitischen Schrein in Nordsyrien zeigt. An mehreren Orten an der Küste und im Zentrum Syriens seien Tausende Alawiten auf die Straße gegangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Am selben Tag kam es den Aktivisten und dem Innenministerium der Übergangsregierung zufolge in der westlichen Provinz Tartus bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Männern zu 17 Toten.

Textgröße ändern: