Deutsche Tageszeitung - Malta: Sechs EU-Länder nehmen Flüchtlinge von "Ocean Viking" auf

Malta: Sechs EU-Länder nehmen Flüchtlinge von "Ocean Viking" auf


Malta: Sechs EU-Länder nehmen Flüchtlinge von "Ocean Viking" auf
Malta: Sechs EU-Länder nehmen Flüchtlinge von "Ocean Viking" auf / Foto: ©

Nach fast zwei Wochen auf dem Mittelmeer können die Flüchtlinge auf dem Rettungsschiff "Ocean Viking" aufatmen: Sechs EU-Länder, darunter Deutschland, erklärten sich zur Aufnahme der 356 Menschen an Bord bereit, wie die Regierung von Malta am Freitag mitteilte. Das Schiff lag zuletzt zwischen der italienischen Insel Lampedusa und Malta und wartete auf die Erlaubnis, einen Hafen ansteuern zu dürfen.

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Die Menschen auf dem außerhalb der maltesischen Hoheitsgewässer liegenden Schiff sollten zunächst von der maltesischen Marine aufgenommen und an Land gebracht werden, schrieb Maltas Regierungschef Joseph Muscat im Kurzbotschaftendienst Twitter. Anschließend würden sie auf Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg, Portugal und Rumänien verteilt. "Keiner wird in Malta bleiben", fügte Muscat hinzu.

Frankreich erklärte, es werde 150 der Flüchtlinge von der "Ocean Viking" aufnehmen. Von der Bundesregierung gab es zunächst keine konkrete Zahl. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums verwies auf die noch laufenden Gespräche mit der EU-Kommission über die Verteilung der Menschen. Deutschland habe ein Angebot unterbreitet. Es sei wie auch in der Vergangenheit bereit, im Rahmen einer Lösung "in gemeinsamer europäischer Verantwortung und Solidarität" seinen Beitrag zu leisten.

Der Koordinator der Rettungseinsätze auf der "Ocean Viking", Nicholas Romaniuk, begrüßte den Durchbruch gegenüber einer AFP-Reporterin an Bord des Schiffes. Er habe aber noch keine Informationen darüber, wann die Menschen von Bord gehen könnten. Das Schiff unter norwegischer Flagge wird von den Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée betrieben.

Ärzte ohne Grenzen forderte die europäischen Staats- und Regierungschefs auf, "dringend einen verlässlichen Ausschiffungsmechanismus" zu schaffen. "Solche unnötigen und belastenden Verzögerungen wegen immer neuer Verhandlungen" müssten ein Ende haben.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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