Deutsche Tageszeitung - USA testen konventionelle Mittelstreckenrakete

USA testen konventionelle Mittelstreckenrakete


USA testen konventionelle Mittelstreckenrakete
USA testen konventionelle Mittelstreckenrakete / Foto: ©

Die USA haben rund zwei Wochen nach ihrem Ausstieg aus dem INF-Abrüstungsvertrag mit Russland eine Mittelstreckenrakete getestet. Wie das US-Verteidigungsministerium am Montag mitteilte, wurde die landgestützte und konventionelle Rakete am Vortag von der San-Nicolas-Insel vor der kalifornischen Küste abgefeuert. Der Raketentest wäre unter den Vorgaben des INF-Vertrags verboten gewesen.

Textgröße ändern:

Die USA waren am 2. August aus dem Vertrag mit der Begründung ausgestiegen, dass Russland das Abkommen bereits seit Jahren verletze. Direkt nach dem Ausstieg hatte US-Verteidigungsminister Mark Esper die rasche Entwicklung neuer US-Raketensysteme angekündigt.

Das Ende des Vertrags von 1987 hat Ängste vor einem neuen globalen Rüstungswettlauf geschürt. Das Abkommen verbot landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern, die Atomsprengköpfe tragen können.

Zu dem jetzigen Test erklärte das Pentagon zwar, es habe sich um eine "konventionell konfigurierte" Rakete gehandelt. Allerdings können ursprünglich für konventionelle Sprengköpfe vorgesehene Raketen später so eingerichtet werden, dass sie atomare Sprengköpfe befördern können.

Nach Angaben des Pentagon verlief der Test erfolgreich. Die Rakete habe nach mehr als 500 Kilometern Flug ihr Ziel "exakt" getroffen. Die Daten und Erfahrungen aus dem Test sollten nun für die Entwicklung künftiger "Mittelstreckenkapazitäten" verwendet werden, hieß es.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: