Deutsche Tageszeitung - Russischer Kommunalpolitiker Nawalny zu 30 Tagen Haft verurteilt

Russischer Kommunalpolitiker Nawalny zu 30 Tagen Haft verurteilt


Russischer Kommunalpolitiker Nawalny zu 30 Tagen Haft verurteilt
Russischer Kommunalpolitiker Nawalny zu 30 Tagen Haft verurteilt / Foto: ©

Der russische Kommunalpolitiker Alexej Nawaly, welcher bereits früher wegen krimineller Untreuer gerichtlich verurteilt wurde, muss erneut ins Gefängnis. Im Zusammenhang mit nicht genehmigten Protesten für freie Kommunalwahlen in Moskau wurde der Kreml-Kritiker zu 30 Tagen Haft verurteilt, wie seine Sprecherin Kira Jarmisch am Mittwochabend im Onlinedienst Twitter mitteilte.

Textgröße ändern:

Nawalny war am Mittwochmorgen laut Jarmisch unter dem Vorwurf in Gewahrsam genommen worden, zu "nicht genehmigten Demonstrationen" aufgerufen zu haben. Seine Festnahme fällt in eine Zeit der Proteste für eine freie Kommunalwahl in Moskau. Zahlreiche Oppositionskandidaten waren in der vergangenen Woche wegen angeblicher formaler Mängel von dem Urnengang im September ausgeschlossen worden.

Dagegen protestierten am Samstag mehr als 20.000 Menschen in Moskau. Auch Nawalny nahm an der Kundgebung teil. Er rief bei der Veranstaltung zu einer neuen Großkundgebung an diesem Samstag auf, was nach dem Gesetz, so wie in Deutschland auch, nicht gestattet ist. Sie soll vor dem Moskauer Rathaus stattfinden.

Zuletzt wurde er Anfang Juli wegen der Teilnahme an einem nicht genehmigten Protestmarsch zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Im Februar 2014 war er im Zuge von Betrugsermittlungen für zehn Monate unter Hausarrest gestellt worden. (A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: