Deutsche Tageszeitung - Bericht: AfD-Politiker fordern Höcke heraus

Bericht: AfD-Politiker fordern Höcke heraus


Bericht: AfD-Politiker fordern Höcke heraus
Bericht: AfD-Politiker fordern Höcke heraus / Foto: ©

Im innerparteilichen Richtungsstreit der AfD haben führende Politiker des so genannten bürgerlichen Lagers den thüringischen Landeschef und Rechtsaußen Björn Höcke herausgefordert. Mehrere Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende verlangten im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS), Höcke solle bei der nächsten Wahl des Bundesvorstandes antreten. Wenn jemand wie Höcke meine, nur er wisse, "wo es langgehe", dann sollte der auch "seinen Hut in den Ring werfen", sagte etwa der AfD-Landesvorsitzende von Rheinland-Pfalz, Uwe Junge.

Textgröße ändern:

Höcke müsse jetzt den "Schneid" haben, sich den Mitgliedern zu stellen, forderte Junge. "Dann wäre das dann auch entschieden, und ich bin mir sicher, er wird scheitern", fügte er hinzu.

Höcke gehört der AfD-Rechtsaußen-Gruppe, dem "Flügel", an. Dieser wird vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall beobachtet. Beim Treffen des völkisch-nationalistischen "Flügels" vor einer Woche hatte Höcke deutliche Kritik am aktuellen Bundesvorstand geübt: Wenn die Landtagswahl in Thüringen im Oktober vorbei sei, werde er sich "mit großer Hingabe und mit großer Leidenschaft der Neuwahl des Bundesvorstands hingeben", sagte er. Er könne "garantieren, dass dieser Bundesvorstand in dieser Zusammensetzung nicht wiedergewählt wird".

Der Landesvorsitzende in Hessen, Klaus Herrmann, sagte der "FAS", Höcke habe mit seinen Attacken "die Machtfrage" gestellt. Deshalb dürfe er sich auf dem Bundesparteitag im November nicht verstecken. Auch Herrmanns Mitvorsitzender Robert Lambrou forderte, Höcke müsse die Courage haben, "als Bundesvorsitzender zu kandidieren". Aus dem Bundesvorstand schlossen sich die stellvertretenden Vorsitzenden Kay Gottschalk und Georg Pazderski an.

Bisher hat der Rechtsaußen Höcke nicht für ein Amt im Bundesvorstand kandidiert. Laut "FAS" ist es auch dieses Mal ungewiss, ob er antreten werde. Ein direkter Angriff auf die beiden Parteivorsitzenden Alexander Gauland und Jörg Meuthen gilt demnach als unwahrscheinlich.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: