Steuergewerkschaft: Finanzämter greifen bei "Reichsbürgern" jetzt hart durch
Die Finanzämter gehen nach den Worten des Chefs der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, mit aller Härte gegen sogenannte Reichsbürger vor. "Das ist ein hochideologisches, sehr aggressives und gewaltbereites Klientel, weshalb wir unser Verhalten ihnen gegenüber ändern mussten", sagte Eigenthaler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Donnerstag. Zunächst hätten die Finanzämter diese Menschen als Spinner abgetan und lieber einen Brief mehr geschrieben.
Doch das habe nur zu noch mehr Aggression geführt. "Jetzt wird gleich von Anfang an hart durchgegriffen - rechtlich korrekt, aber zügig und ohne Nachsicht", sagte Eigenthaler. Sobald die Gefahr bestehe, dass es zu einer Bedrohung komme, rückten die Finanzbeamten zusammen mit der Polizei aus.
"Wird keine Steuererklärung abgegeben, schätzen wir die Höhe der Steuern und pfänden dann entweder Wertgegenstände in der Wohnung, die Bankkonten oder das Gehalt." Gerade eine Gehaltspfändung sei ein "sehr starkes Druckmittel", sagte der Gewerkschaftschef.
Die sogenannten Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht an und weigern sich daher häufig, Steuern zu zahlen. Laut Verfassungsschutzbericht 2018 stieg ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 19.000, 950 gelten als rechtsextrem. Viele Reichsbürger haben zudem eine große Affinität zu Waffen.
(I.Beryonev--DTZ)