Deutsche Tageszeitung - Pflegebevollmächtigter stellt Konzept von Pflege Ko-Piloten vor

Pflegebevollmächtigter stellt Konzept von Pflege Ko-Piloten vor


Pflegebevollmächtigter stellt Konzept von Pflege Ko-Piloten vor
Pflegebevollmächtigter stellt Konzept von Pflege Ko-Piloten vor / Foto: ©

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will eine Art Vertrauensperson für Pflegebedürftige und deren Angehörige einführen. Westerfellhaus stellte am Freitag in Berlin sein Konzept eines sogenannten Pflege Ko-Piloten vor, der Pflegebedürftige und deren Angehörige regelmäßig vertrauensvoll und unabhängig unterstützen und beraten soll, dies auch zu heiklen Themen wie Scham oder Wut. Der Ko-Pilot solle die bisherigen "Kontrollbesuche" vom Pflegedienst in den Haushalten ersetzen.

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Westerfellhaus verwies darauf, dass gerade bei häuslicher Pflege auch vielfach Konflikte, Abhängigkeiten, Momente der Verzweiflung und "leider viel zu oft" auch Aggressionen entstehen. Deshalb bedürfe es eines niedrigschwelligen Angebots, das neben fachlichen und rechtlichen Fragestellungen auch die Beziehungsebene in den Blick nehme.

"Die häusliche Pflege braucht frühzeitig vertrauensvolle Beratung und Unterstützung", erklärte der Staatssekretär. Nur so könne es gelingen, weg von der Bevormundung des Pflegebedürftigen hin zu individueller Unterstützung und Gestaltung des Alltags zu kommen.

Der vorgeschlagene Pflege Ko-Pilot solle auch eine Art Lotsenfunktion übernehmen und Betroffene auf Wunsch mit bestehenden regionalen Hilfs-, Beratungs- und Angebotsstrukturen vernetzen.

Westerfellhaus will das Angebot zu einem eigenen Leistungsanspruch machen, sowohl bei der Inanspruchnahme von Pflegegeld als auch von Sachleistungen. Je nach Bedarf solle es Besuche geben. Um eine vertrauensvolle Beziehung zu ermöglichen, solle es einen dauerhaft festen Ansprechpartner statt wechselnder Ansprechpartner geben.

Hilfreich wäre es nach dem Konzept, im ersten Monat wöchentliche Besuche anzubieten. In den folgenden fünf Monaten solle es dann monatliche und anschließend vierteljährliche Besuche geben, die nach einem 90-minütigen Erstbesuch in der Folge je 60 Minuten dauern sollen. Die Beratung solle freiwillig, vertraulich, neutral und niederschwellig angeboten werden - sie solle keinerlei Kontroll- oder Überwachungsfunktion bekommen.

Der Pflegebevollmächtigte will das Konzept nach Angaben seines Büros nun Parlamentariern und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorstellen; Ziel sei, es dann im Herbst gesetzgeberisch auf den Weg zu bringen.

(U.Beriyev--DTZ)

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