Deutsche Tageszeitung - Tajani: EVP sieht Weber weiter als Kandidat für Juncker-Nachfolge

Tajani: EVP sieht Weber weiter als Kandidat für Juncker-Nachfolge


Tajani: EVP sieht Weber weiter als Kandidat für Juncker-Nachfolge
Tajani: EVP sieht Weber weiter als Kandidat für Juncker-Nachfolge / Foto: ©

Für Europas Konservative ist laut EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani weiter Manfred Weber Kandidat für das Amt des Kommissionspräsidenten. Es sei Position der Europäischen Volkspartei (EVP), dass der Wahlsieger die Nachfolge von Jean-Claude Juncker antrete, sagte Tajani am Sonntagabend beim EU-Sondergipfel in Brüssel. "Das ist Manfred Weber." Wenn andere Parteien Anspruch auf den Posten anmeldeten, respektiere das nicht das Prinzip der Spitzenkandidaten bei der Europawahl.

Textgröße ändern:

Der CSU-Politiker Weber hatte bei einem Gipfel in der vergangenen Woche keine ausreichende Unterstützung erhalten, um von den EU-Staats- und Regierungschefs als Juncker-Nachfolger vorgeschlagen zu werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einigte sich daraufhin am Rande des G20-Gipfels in Japan mit Frankreich, Spanien und den Niederlanden darauf, den Sozialdemokraten Frans Timmermans als Kommissionschef vorzuschlagen.

Diese Absprache stieß bei der EVP auf massive Kritik. Aus Kreisen der Partei hieß es am Sonntagabend, der von Merkel mit ausgehandelte Deal sei "tot". Der EU-Gipfel zu der Personalfrage begann wegen der innerparteilichen Turbulenzen bei den Konservativen mit mehr als drei Stunden Verspätung. "Es wird heute Abend keine Einigung geben, außer Merkel schafft Ordnung in ihrer Partei", sagte ein EU-Vertreter.

Tajani machte klar, dass das Europaparlament unabhängig vom Ausgang des Gipfels am Mittwoch seinen neuen Präsidenten wählen werde. Der Posten ist indirekt Teil der Absprache zu Timmermans. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen sollte Weber als Ausgleich für den Verlust des Kommissionspostens möglicherweise das Amt des Parlamentspräsidenten angeboten werden.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

AfD: Verdächtiger von Magdeburg war kein Parteimitglied

Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg war nach Angaben der AfD kein Parteimitglied. "Wir können ausschließen, dass der Täter von Magdeburg Mitglied der AfD war", sagte ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel der "Rheinischen Post" am Samstag. "Auch ein Mitgliedsantrag hat nie vorgelegen."

Bundesopferbeauftragter übernimmt Betreuung der Betroffenen von Magdeburg

Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober (FDP) übernimmt die Betreuung der Betroffenen des mutmaßlichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dies erfolge auf Bitten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) "wegen der besonderen Bedeutung des schwerwiegenden Vorfalls und seiner Folgen", teilte das Bundesjustizministerium am Samstag mit. Er vermittle bei Bedarf psychosoziale und praktische Hilfe.

Nach Magdeburg: Viele Städte verstärken Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten

Nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg haben zahlreiche Kommunen und Bundesländer die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten verstärkt. Hessens wird die Polizeipräsenz für die kommenden Tage "noch einmal deutlich hochfahren", erklärte Landesinnenminister Roman Poseck (CDU) am Samstag in Wiesbaden. Dabei würden "auch die Sicherheitskonzepte im Hinblick auf Sperren für Fahrzeuge" überprüft.

Schaustellerbund: Absage von Weihnachtsmärkten wären falsches Signal

Nach dem mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg hat sich der Deutsche Schaustellerbund gegen die Absage von Weihnachtsmärkten in Deutschland ausgesprochen. "Die Weihnachtsmärkte pauschal als Symbol abzusagen, wäre das falsche Zeichen", sagte Verbandspräsident Albert Ritter am Samstag der "Rheinischen Post". "So, wie wir sie feiern, ist das ein Zeichen gelebter Demokratie und des friedlichen Miteinanders.“

Textgröße ändern: