Staats- und Regierungschefs treffen sich zu G20-Gipfel in Osaka
In der japanischen Wirtschaftsmetropole Osaka sind die Staats- und Regierungschefs der großen Industrie- und Schwellenländer zu ihrem Gipfeltreffen zusammengekommen. In einer ersten Sitzung des zweitägigen G-20-Gipfels wollen die Staats- und Regierungschefs am Freitag eine Lagebeurteilung der schwächelnden Weltwirtschaft vornehmen. Bei der zweiten Arbeitssitzung stehen die Themen Innovation und künstliche Intelligenz im Mittelpunkt.
Am Rande des Großereignisses finden zahlreiche bilaterale Treffen statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) traf am Freitag bereits vor Gipfelbeginn US-Präsident Donald Trump. Dieser will außerdem unter anderem Russlands Präsidenten Wladimir Putin und den chinesischen Staatschef Xi Jinping zu Gesprächen treffen. Das für Samstag anvisierte Treffen von Trump mit Xi wird angesichts des Handelsstreits beider Länder mit besonderer Spannung erwartet.
Abseits des offiziellen Gipfelprogramms dürften die Staats- und Regierungschefs zahlreiche aktuelle Themen erörtern: die Krise um den Iran, der internationale Handel, die Nordkorea-Politik und die Konflikte in Syrien und der Ostukraine.
Als "besonders schwierig" schätzt die Bundesregierung das Thema Klimaschutz ein. Wegen des großen Widerstands der USA müssen die 19 anderen Gipfelteilnehmer hier notfalls wieder gesondert voranschreiten und wie beim vorangegangenen G20-Gipfel in Buenos Aires eine Erklärung ohne die USA verabschieden.
Ebenfalls sehr kontrovers ist die Lage bei der Handelspolitik. Deutschland will in der Abschlusserklärung ein Bekenntnis zur Ablehnung des Protektionismus und für regelbasierte internationale Handelssysteme sowie für eine Reform der Welthandelsorganisation WTO festschreiben. Auch hier bremsen die USA.
Der G20 gehören die 19 großen Industrie- und Schwellenländer sowie die EU an. Die G20-Länder stehen für zwei Drittel der Weltbevölkerung, 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und drei Viertel des Welthandels. Seit 2008 treffen sich die Staats- und Regierungschefs jährlich zu Gipfelberatungen.
(I.Beryonev--DTZ)