Deutsche Tageszeitung - Sachsens Innenminister verurteilt rechte Morddrohung gegen Oberbürgermeisterin

Sachsens Innenminister verurteilt rechte Morddrohung gegen Oberbürgermeisterin


Sachsens Innenminister verurteilt rechte Morddrohung gegen Oberbürgermeisterin
Sachsens Innenminister verurteilt rechte Morddrohung gegen Oberbürgermeisterin / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) hat eine rechte Morddrohung gegen die Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt (parteilos) verurteilt. Die unverhohlene Drohung sei kein Einzelfall, teilte Schuster am Dienstag in Dresden mit. Sie füge sich in eine Reihe rechtsextremer Sachverhalte ein, die eine ernstzunehmende Negativentwicklung beschrieben.

Textgröße ändern:

Arndt hatte in einem sozialen Medium eine Nachricht an sie veröffentlicht, in der auf die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) durch einen Rechtsextremisten 2019 Bezug genommen wird. Wörtlich steht dort: "Denken Sie an Walter Lübke. Immer schön aufpassen." Als Absender der Zeilen mit der falschen Schreibweise des Politikers ist Adolf Hitler angegeben. Die E-Mailadresse nimmt zudem Bezug auf den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU).

Arndt, die zur Wählervereinigung Bürger für Zwickau gehört, schrieb am Montag auf der Onlineplattform, dass sie die Nachricht als bedrohlich empfinde, weil sie wisse, was Lübcke angetan wurde. "Ich denke daran, was das für mich und meine Familie bedeuten könnte", schrieb die Politikerin. Einschüchtern lasse sie sich aber nicht. Sie habe Strafantrag gestellt, erklärte Arndt.

Derart offen nationalsozialistische Anfeindungen werde die sächsische Polizei nicht auf sich beruhen lassen, kündigte Innenminister Schuster am Dienstag an. "Wer immer für die aktuelle, alle Grenzen unterschreitende Drohung gegenüber einer Amtsträgerin verantwortlich ist, kann sich nicht sicher fühlen - von sich aus auf die Behörden zuzugehen, bleibt eine ratsame Möglichkeit."

Der Präsident des sächsischen Landtags, Alexander Dierks (CDU), verurteilte die Drohnachricht ebenso. "Eine solche Bedrohung ist nicht nur menschlich abscheulich und überschreitet jede Grenze einer politischen Auseinandersetzung", teilte er am Dienstag mit. Solche Äußerungen vergifteten auch das demokratische Miteinander. Gerade die vielen ehrenamtlich Engagierten in der Politik seien für das demokratische Gemeinwesen unverzichtbar und verdienten den Rückhalt der ganzen Gesellschaft.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Nordkorea bestätigt Truppenentsendung nach Russland

Nordkorea hat erstmals die Entsendung von Truppen nach Russland bestätigt. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete am Montag, dass die Soldaten des Landes Russland dabei unterstützt hätten, von der Ukraine kontrollierte Gebiete in der russischen Region Kursk zurückzuerobern. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe die Entscheidung im Rahmen eines Abkommens mit Russland getroffen.

Trump: Putin soll mit dem Schießen aufhören und Friedensabkommen unterzeichnen

US-Präsident Donald Trump hat Kreml-Chef Wladimir Putin im Ukraine-Krieg zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens aufgefordert. "Ich möchte, dass er mit dem Schießen aufhört, sich hinsetzt und einen Deal unterschreibt", sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) auf die Frage, was er von Putin erwarte.

SPÖ gewinnt Kommunalwahl in Wien - FPÖ zweitstärkste Kraft

Die seit Jahrzehnten ununterbrochen in der österreichischen Landeshauptstadt regierenden Sozialdemokraten haben die Kommunalwahl in Wien am Sonntag klar gewonnen, die rechtspopulistische FPÖ hat ihr Ergebnis verdreifacht und ist jetzt zweitstärkste Kraft. Laut am Sonntagabend veröffentlichten Hochrechnungen kommt die SPÖ in Wien auf gut 39 Prozent und damit drei Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren.

Pistorius: US-Vorschlag für Gebietsabtretungen der Ukraine geht zu weit

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die von den USA ins Spiel gebrachten Gebietsabtretungen der Ukraine für einen möglichen Waffenstillstand mit Russland als zu weitgehend bezeichnet. "Die Ukraine weiß natürlich nicht erst seit gestern, dass es möglicherweise bei einem nachhaltigen, vertrauenswürdigen Waffenstillstandsabkommen oder Friedensschluss auch zu Gebietsabtretungen kommen kann oder wird", sagte Pistorius am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

Textgröße ändern: