Deutsche Tageszeitung - Selenskyj: Zwei für Russland kämpfende Chinesen in der Ukraine gefangen genommen

Selenskyj: Zwei für Russland kämpfende Chinesen in der Ukraine gefangen genommen


Selenskyj: Zwei für Russland kämpfende Chinesen in der Ukraine gefangen genommen
Selenskyj: Zwei für Russland kämpfende Chinesen in der Ukraine gefangen genommen / Foto: © Telegram / @Volodymyr Zelensky/AFP

In der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei chinesische Soldaten gefasst worden, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen. Die ukrainische Armee habe die beiden Chinesen in der Region Donezk gefangen genommen, erklärte Selenskyj am Dienstag in Onlinemedien. Er forderte von Peking eine Erklärung für den Vorfall und rief den Westen zu einer Reaktion auf.

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"Wir haben die Dokumente dieser Gefangenen, Bankkarten und persönliche Daten", erklärte Selenskyj. Dazu veröffentlichte er ein Video, das einen der chinesischen Gefangenen zeigen soll. Nach Angaben des ukrainischen Staatschefs verfügt Kiew über Informationen, wonach "viele weitere chinesische Staatsbürger" in den Reihen der russischen Armee kämpfen. "Ich habe den ukrainischen Außenminister angewiesen, sich unverzüglich mit Peking in Verbindung zu setzen und herauszufinden, wie China darauf reagieren wird", erklärte Selenskyj.

Dass chinesische Staatsbürger auf Seiten der russischen Armee in der Ukraine kämpften, stelle "Chinas erklärtes Eintreten für den Frieden in Frage" und untergrabe die Glaubwürdigkeit Pekings als Mitglied im UN-Sicherheitsrat, schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha im Onlinedienst X.

Bisher stellt sich China als neutrale Partei im Ukraine-Krieg dar und erklärt, weder Kiew noch Moskau mit Waffen zu unterstützen. Allerdings hat Peking seit Beginn des Krieges im Februar 2022 seine politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland deutlich verstärkt. Mitglieder der Nato werfen China vor, ein "entscheidender Ermöglicher" des russischen Angriffskrieges zu sein.

Kiew hatte Peking immer wieder dazu gedrängt, Moskau zu einem Ende des Krieges zu bewegen. Angesichts der Gefangennahme der beiden Chinesen forderte Selenskyj eine Reaktion der USA, Europas "und von allen in der Welt, die Frieden wollen".

(Y.Leyard--DTZ)

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