Deutsche Tageszeitung - Angriff auf Rettungskräfte in Gaza: Bundesregierung verlangt Aufklärung von Israel

Angriff auf Rettungskräfte in Gaza: Bundesregierung verlangt Aufklärung von Israel


Angriff auf Rettungskräfte in Gaza: Bundesregierung verlangt Aufklärung von Israel
Angriff auf Rettungskräfte in Gaza: Bundesregierung verlangt Aufklärung von Israel / Foto: © Palestinian Red Crescent/AFP

Die Bundesregierung hat von Israel Aufklärung zu einem tödlichen Angriff auf Rettungskräfte im Gazastreifen gefordert. Ein am Samstag veröffentlichtes Handy-Video, das den Vorfall zeigen soll, habe "gravierende Vorwürfe" gegen Israels Armee zur Folge, sagte am Montag ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. "Das ist furchtbar und muss dringend aufgeklärt werden." Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, fügte der Sprecher hinzu.

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Seit Samstag kursiert ein mit dem Mobiltelefon eines humanitären Helfers im Gazastreifen aufgenommenes Video, das palästinensischen Angaben zufolge die letzten Momente der 15 Todesopfer eines israelischen Angriffs vom 23. März zeigt. Es widerlegt demnach die israelische Darstellung des Vorfalls.

Dessen Armee hatte nach dem Vorfall erklärt, ihre Soldaten hätten auf "Terroristen" geschossen, die sich ihnen in "verdächtigen Fahrzeugen" ohne Licht genähert hätten. Die vom Palästinensischen Roten Halbmond veröffentlichte Aufnahme zeigt hingegen Krankenwagen, die Scheinwerfer und Blaulicht eingeschaltet hatten, als die Schüsse fielen.

Der Außenamts-Sprecher sagte dazu am Montag in Berlin, das Video werfe "schwerwiegende Fragen" zum Vorgehen der israelischen Armee auf. Israel müsse nun dafür sorgen, dass der Vorfall "dringend aufgeklärt" werde. Daran werde sich die israelische Regierung messen lassen müssen.

"Israel ist ans humanitäre Völkerrecht gebunden", betonte der Sprecher. Ob das der Fall gewesen sei, müssten Gerichte prüften. Es sei "nicht an uns zu klären, ob sich Israel ans humanitäre Völkerrecht gehalten hat." Dennoch stehe die Bundesregierung dazu "im engen Austausch mit den israelischen Stellen".

(B.Izyumov--DTZ)

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