Deutsche Tageszeitung - Trump nach Kurseinbrüchen: "Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen"

Trump nach Kurseinbrüchen: "Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen"


Trump nach Kurseinbrüchen: "Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen"
Trump nach Kurseinbrüchen: "Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen" / Foto: © AFP

Vor Börsenöffnung am Montag hat US-Präsident Donald Trump die heftigen Kurseinbrüche infolge seiner Zollankündigung heruntergespielt. "Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen", sagte Trump am Sonntag vor Journalisten an Bord des Präsidentenflugzeugs Air Force One mit Blick auf die deutlichen Kursverluste an den Aktienmärkten. Er habe sich am Wochenende mit Spitzenpolitikern weltweit um eine Lösung des Problems bemüht. Ihm zufolge wollen die betroffenen Länder "unbedingt eine Einigung erzielen".

Textgröße ändern:

Auf die Frage nach der Möglichkeit, mit Europa über eine Freihandelszone zu verhandeln, wie es sein Berater Elon Musk vorgeschlagen hatte, wiederholte Trump, dass seiner Ansicht nach "Europa auf unserem Rücken ein Vermögen gemacht (und) uns sehr schlecht behandelt" habe. "Sie kommen an den (Verhandlungs-)Tisch. Sie wollen diskutieren, aber es wird keine Diskussion geben, solange sie uns nicht jährlich eine Menge Geld geben."

Trump hatte am Mittwoch Zölle auf Einfuhren aus den meisten Staaten der Welt verhängt. Ein genereller Mindestsatz von zehn Prozent trat am Samstag in Kraft, höhere Zölle für dutzende Staaten werden in einem zweiten Schritt am Mittwoch wirksam. Trumps aggressive Zollpolitik hat weltweit die Furcht vor einem großen Handelskrieg mit gravierenden Folgen für Unternehmen und Verbraucher geschürt.

Rund um den Globus stürzten in den vergangenen Tagen die Börsenkurse ab. Trump und seine Regierung stellen dies als vorübergehende Turbulenzen dar, aus denen die US-Wirtschaft aber letztlich gestärkt hervorgehen wird. Trump will mit den Zöllen nach eigenen Angaben die heimische Wirtschaft stärken und mehr industrielle Produktion zurück in die USA holen.

Auf seiner Onlineplattform Truth Social verwies Trump am Sonntag erneut auf die "massiven Handelsdefizite" seines Landes "mit China, der Europäischen Union und vielen anderen". Die "einzige Möglichkeit, dieses Problem zu lösen", seien "Zölle, die den USA Dutzende Milliarden Dollar einbringen werden". Eines Tages würden die Menschen "erkennen, dass Zölle für die Vereinigten Staaten von Amerika eine sehr schöne Sache sind", erklärte Trump.

Laut US-Finanzminister Scott Bessent haben sich mehr als 50 Länder an die US-Regierung gewandt, um zu verhandeln. Die Entscheidung darüber liege bei Trump, sagte Bessent dem Sender NBC. Der US-Präsident habe mit den Zöllen "ein maximales Druckmittel geschaffen". "Ich denke, wir müssen abwarten, was die Länder anbieten und ob es glaubwürdig ist."

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Ecuadors Wahlbehörde weist Betrugsvorwürfe bei Präsidentschaftswahl zurück

Nach der Wiederwahl des Präsidenten von Ecuador, Daniel Noboa, hat die Wahlbehörde des Landes (CNE) Betrugsvorwürfe seiner Rivalin Luisa González zurückgewiesen. Der Wahlprozess sei "völlig transparent" gewesen, sagte die Leiterin der CNE, Diana Atamaint, am Dienstag in einem Fernsehinterview. Die linksgerichtete Präsidentschaftskandidatin González hatte von einem "grotesken Wahlbetrug" gesprochen.

Medien: US-Außenministerium vor Einschnitten - Konsulate in Deutschland betroffen?

Die US-Regierung erwägt Medienberichten zufolge die Kürzung von fast 50 Prozent der Mittel für das eigene Außenministerium. Wie mehrere US-Medien am Dienstag berichteten, hat das Ministerium dazu intern Vorschläge erarbeitet. Demnach könnten fast alle Gelder für internationale Organisationen wie UNO und Nato wegfallen. Auch US-Konsulate in Deutschland stehen offenbar auf dem Prüfstand.

Kampf um akademische Freiheit: Trump erhöht Druck auf Eliteuni Harvard

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Eliteuniversität Harvard: Er drohte der Hochschule am Dienstag mit dem Entzug ihrer Steuervorteile und mit der Einstufung als "politische Organisation". Trump begründet sein Vorgehen mit einer verfehlten "Ideologie" der Uni und angeblichem Antisemitismus. Seine Regierung hatte deshalb Milliardenzuschüsse für Harvard auf Eis gelegt. Trump-Kritiker sehen die akademische Freiheit in den USA bedroht.

Sachsens Innenminister verurteilt rechte Morddrohung gegen Oberbürgermeisterin

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) hat eine rechte Morddrohung gegen die Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt (parteilos) verurteilt. Die unverhohlene Drohung sei kein Einzelfall, teilte Schuster am Dienstag in Dresden mit. Sie füge sich in eine Reihe rechtsextremer Sachverhalte ein, die eine ernstzunehmende Negativentwicklung beschrieben.

Textgröße ändern: