Deutsche Tageszeitung - Dänische Regierungschefin weist in Grönland Trumps Annexions-Pläne entschieden zurück

Dänische Regierungschefin weist in Grönland Trumps Annexions-Pläne entschieden zurück


Dänische Regierungschefin weist in Grönland Trumps Annexions-Pläne entschieden zurück
Dänische Regierungschefin weist in Grönland Trumps Annexions-Pläne entschieden zurück / Foto: © Ritzau Scanpix/AFP

Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hat bei einem Besuch in Grönland die Übernahme-Drohungen von US-Präsident Donald Trump entschieden zurückgewiesen. "Sie können nicht ein anderes Land annektieren", sagte sie am Donnerstag an die US-Regierung gerichtet.

Textgröße ändern:

Sie wies die Argumentation Trumps zurück, dass Grönland zur Wahrung der "internationalen Sicherheit" unter US-Kontrolle gebracht werden müsse. "Wenn wir von Sicherheit sprechen, gibt es viel, was wir und Sie tun können", sagte Frederiksen an den US-Präsidenten gerichtet. "Grönland ist Teil der Nato und wir haben seit 75 Jahren ein Verteidigungsabkommen mit Ihnen, das Ihnen weitgehenden Zugang zu Grönland gewährt." Grönland und Dänemark seien offen für eine stärkere US-Präsenz auf der Arktis-Insel.

Frederiksen war am Mittwoch in Grönland eingetroffen. Sie werde alles in ihrer Macht Stehende tun, "um mich um dieses wunderbare Land zu kümmern und (es) in einer wirklich schwierigen Situation zu unterstützen", hatte sie zum Auftakt ihres Besuchs betont. "Es ist klar, dass wir angesichts des Drucks, den die Amerikaner auf Grönland in Bezug auf Souveränität, Grenzen und Zukunft ausüben, zusammenhalten müssen", fügte sie bei einem Treffen mit dem neuen grönländischen Regierungschef Jens-Frederik Nielsen am Mittwoch hinzu.

Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrmals Ansprüche auf die rohstoffreiche Insel angemeldet und schon im Wahlkampf damit gedroht, Grönland notfalls mit Gewalt den Vereinigten Staaten einzuverleiben. Grönland und Dänemark lehnen eine Annexion entschieden ab.

Auf der größten Insel der Welt leben rund 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom, doch entscheidet etwa über Außen- und Verteidigungspolitik noch immer die ehemalige Kolonialmacht Dänemark.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

US-Senat bestätigt Siedler-Unterstützer Huckabee als Botschafter in Israel

Der US-Senat hat den konservativen Hardliner Mike Huckabee als neuen US-Botschafter in Israel bestätigt. Der langjährige Unterstützer der jüdischen Siedlerbewegung im Westjordanland wurde am Mittwoch mit einer Mehrheit von 53 zu 46 Stimmen größtenteils entlang der Parteilinien bestätigt - lediglich der demokratische Senator John Fetterman stimmte für den Republikaner. Huckabee verteidigte sich bei der Anhörung gegen den Vorwurf, er unterstütze die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gebiet, das seit 1967 völkerrechtswidrig von Israel besetzt wird.

Klingbeil zuversichtlich zu Annahme von Koalitionsvertrag durch SPD-Mitglieder

SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die SPD-Mitglieder dem Koalitionsvertrag zustimmen werden. Er sei sich "sicher, dass die SPD wie immer Verantwortung für dieses Land, Verantwortung für Deutschland übernimmt", sagte Klingbeil am Mittwochabend in der ARD. Laut Partei können die gut 358.000 SPD-Mitglieder vom 15. bis zum 29. April über den Koalitionsvertrag mit CDU und CSU abstimmen.

Merz will Trump "bald" treffen - Zollpause Folge von EU-Geschlossenheit

Der voraussichtliche künftige Kanzler Friedrich Merz (CDU) strebt schnell ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump an. Es sei noch kein Termin festgelegt, sagte Merz am Mittwoch in der ARD. Es gebe aber "ein ein enges Zusammenwirken" zwischen seinem und Trumps Team. "Wir werden uns bald sehen." Zuvor komme für ihn aber die Abstimmung mit den europäischen Partnern zu Trumps Zollpolitik und anderen Fragen.

Selenskyj: Russland verwickelt China in den Ukraine-Krieg

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland beschuldigt, China in Moskaus Krieg in der Ukraine "hineinzuziehen". Russland habe erst Nordkorea und jetzt China in den Krieg verwickelt, sagte Selenskyj am Mittwoch vor Journalisten in Kiew. "Sie ziehen andere Länder in den Krieg herein. Ich glaube, dass sie jetzt China in diesen Krieg hereinziehen", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: