Deutsche Tageszeitung - Wohnungpreise in Innenstädten teils deutlich gesunken - anders als in Randlagen

Wohnungpreise in Innenstädten teils deutlich gesunken - anders als in Randlagen


Wohnungpreise in Innenstädten teils deutlich gesunken - anders als in Randlagen
Wohnungpreise in Innenstädten teils deutlich gesunken - anders als in Randlagen / Foto: © AFP/Archiv

Die Wohnungspreise in deutschen Städten sind im vergangenen Jahr in zentralen Lagen teils deutlich zurückgegangen - anders als in den Außenbezirken. Das geht aus dem am Donnerstag vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) veröffentlichten Immobilien-Index GREIX hervor. Die Preisdifferenzen seien dadurch geringer geworden als zuvor, sie seien aber gleichwohl teilweise noch sehr hoch.

Textgröße ändern:

Der GREIX ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, dem Marktforschungscluster Econtribute und dem IfW Kiel auf Basis notariell beglaubigter Verkaufspreise. Laut IfW waren Immobilien in zentralen Lagen zuvor überproportional stark im Preis gestiegen.

Dem Index zufolge zahlten Käufer zuletzt für Wohnungen in Innenstadtlagen durchschnittlich 1110 Euro pro Quadratmeter. In der Phase des Preisaufschwungs zwischen 2012 und dem erstem Quartal 2022 habe der Wert bei 1220 Euro gelegen. Umgekehrt stiegen den Angaben zufolge Preise von Eigentumswohnungen 2024 in weniger zentralen Lagen teilweise überdurchschnittlich stark an. Dies gelte auch für Außenbezirke.

"Immobilienkäufer sind zögerlicher geworden, was die Preisprämie für Top-Lagen in der Innenstadt angeht", erklärte dazu der IfW-Immobilienexperte Jonas Zdrzalek. Als mögliche Gründe nannte er veränderte Wohnansprüche und Pendelbewegungen in Zeiten des Homeoffice. Auch die Zinssteigerungen seit 2022 könnten zu diesem Trend beigetragen haben, ebenso inflationsbedingte Reallohnverluste.

Die stärksten Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr wurden demnach in Düsseldorf Bilk-Oberbilk mit plus 11,6 Prozent, in Frankfurt Mitte-Nord mit plus 8,9 Prozent und in Hamburg Harburg mit plus 7,6 Prozent verzeichnet. Die stärksten Rückgänge habe es in Hamburg Mitte mit minus 16,5 Prozent und in Düsseldorf Altstadt-Stadtmitte mit minus 10,4 Prozent gegeben.

Ungeachtet der teilweisen Angleichung blieben die Preisdifferenzen laut dem Index hoch: In Köln schwankten sie zwischen 3000 Euro pro Quadratmeter im Stadtteil Chorweiler und 5600 Euro in der Innenstadt. In Frankfurt wurden in West-Autobahn 3800 Euro pro Quadratmeter gezahlt, in Westend/Innenstadt 7100 Euro.

In Stuttgart waren die Differenzen geringer, doch betrug der Aufschlag für gute Lagen auch hier noch fast 50 Prozent. Am teuersten blieben die Preise in München, wo es auch als einziger Metropole bei den Immobilien keine Werte unterhalb des GREIX-Durchschnitts gab. Im günstigsten Viertel Moosach-Milbertshofen wurden hier 7500 Euro pro Quadratmeter gezahlt, im teuersten Altstadt-Maxvorstadt 11.300 Euro.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann: Deutsche müssen mehr arbeiten

Angesichts der wirtschaftlichen Lage in Deutschland hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) eine Ausweitung der Arbeitszeit gefordert. "Dass wir ausgerechnet in einer Krise weniger arbeiten wollen, ist völlig aus der Zeit gefallen", sagte der Grünen-Politiker dem Magazin "Stern". Die Jahresarbeitszeit aller Industrienationen sei in Deutschland am geringsten. "Wir müssen mehr arbeiten", forderte Kretschmann.

US-Verteidigungsminister Hegseth wirft China Bedrohung des Panamakanals vor

Bei einem Besuch des Panamakanals hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine nach seiner Darstellung bedrohliche Einflussnahme Chinas auf die Wasserstraße angeprangert. "Die USA werden es weder dem kommunistischen China noch einem anderen Land erlauben, den Betrieb oder die Unversehrtheit des Kanals zu bedrohen", sagte Hegseth am Dienstag (Ortszeit) in einer Rede vor dem Kanal.

Assoziationsrat der EU und der Ukraine berät über Wiederaufbau und Reformen

In Brüssel kommt am Mittwoch der Assoziationsrat der EU und der Ukraine zusammen. Den Vorsitz der insgesamt zehnten Tagung des Gremiums hat der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal, die EU-Delegation wird von der Außenbeauftragten Kaja Kallas geleitet. Im Anschluss an das Treffen ist eine Pressekonferenz geplant (11.30 Uhr MESZ).

Kreise: Koalitionseinigung zwischen Union und SPD vertagt - Ziel ist Mittwochmittag

Union und SPD haben eine Einigung auf einen Koalitionsvertrag nach Angaben aus Verhandlungskreisen vertagt. Die Gespräche wurden in der Nacht auf Mittwoch beendet und sollen um 9:30 Uhr im Konrad-Adenauer-Haus wieder aufgenommen werden, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen erfuhr. Das Ziel ist demnach ein Abschluss der Gespräche bis Mittwochmittag. Zuvor hatten Teilnehmende von weiteren Fortschritten bei den Verhandlungen berichtet.

Textgröße ändern: