Deutsche Tageszeitung - Paris befürchtet militärischen Konflikt bei Ausbleiben von Atomabkommen mit Iran

Paris befürchtet militärischen Konflikt bei Ausbleiben von Atomabkommen mit Iran


Paris befürchtet militärischen Konflikt bei Ausbleiben von Atomabkommen mit Iran
Paris befürchtet militärischen Konflikt bei Ausbleiben von Atomabkommen mit Iran / Foto: © AFP/Archiv

Im Falle eines Scheiterns der Gespräche über ein neues Abkommen über das iranische Atomprogramm befürchtet der französische Außenminister, Jean-Noël Barrot, einen militärischen Konflikt. "Sollte es scheitern, scheint eine militärische Auseinandersetzung fast unausweichlich", sagte Barrot am Mittwoch im französischen Parlament. Dies würde die Region ernsthaft destabilisieren.

Textgröße ändern:

Barrot bekräftigte die Haltung der französischen Regierung, dass der Iran nie Atomwaffen besitzen dürfe. "Unsere Priorität ist es, ein Abkommen zu schließen, dass nachweisbar und dauerhaft das iranische Atomprogramm einschränkt", sagte der Außenminister.

Am Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump dem Iran mit "Bombardierungen" gedroht, sollte es keine Einigung im Streit um das Atomprogramm Teherans geben. Daraufhin antwortete am Montag das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, es würde "definitiv einen starken Gegenangriff" geben, sollten die USA ihre Drohungen in die Tat umsetzen.

Die westlichen Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet dies. 2015 hatte Teheran mit dem Westen ein Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten Präsidentschaft Trumps zogen sich die USA 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens scheiterten seitdem.

Seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus hat sich Trump offen für einen Dialog mit Teheran gezeigt, einen Brief an Chamenei geschrieben und Verhandlungen über das iranische Atomprogramm vorgeschlagen. Zugleich drohte der US-Präsident damit, andernfalls militärisch zu intervenieren.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Außenminister: Iran lehnt direkte Verhandlungen mit den USA über Atomprogramm ab

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zu direkten Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über das Atomprogramm Teherans abgelehnt. "Direkte Verhandlungen mit jemandem, der ständig mit Gewalt droht" seien "sinnlos", erklärte Araghtschi am Sonntag. Der Iran bleibe bereit für indirekte Verhandlungen, werde aber auch "seine nationale Interessen und seine Souveränität" verteidigen.

Bürgermeister: Mindestens drei Verletzte nach russischem Raketenangriff in Kiew

Bei einem Raketenangriff in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in der Nacht zum Sonntag sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens drei Menschen verletzt worden. Es habe mehrere Explosionen gegeben, erklärte Klitschko im Onlinedienst Telegram. "Explosionen in der Hauptstadt. Die Luftabwehr ist im Einsatz. Bleibt in den Schutzräumen", schrieb Klitschko dort am Sonntagmorgen.

Tausende Demonstranten bei landesweiten Kundgebungen gegen Trump in den USA

Tausende Demonstranten haben am Samstag in mehreren US-Städten gegen Präsident Donald Trump und seine Politik protestiert. In der Hauptstadt Washington zogen tausende Menschen unter dem Motto "Finger weg!" zur in der Nähe des Weißen Hauses gelegenen Parkanlage National Mall, um ihren Unmut über den Republikaner und dessen Berater Elon Musk kundzutun. Es waren die größten Anti-Trump-Demonstrationen seit dessen Rückkehr ins Weiße Haus. Proteste gab es auch in weiteren US-Metropolen, darunter New York, Denver und Los Angeles.

Grüne kommen zu kleinem Parteitag in Berlin zusammen

Sechs Wochen nach der Bundestagswahl kommen die Grünen am Sonntag (13.00 Uhr) zu einem kleinen Parteitag in Berlin zusammen. Beim sogenannten Länderrat dürfte es vor allem um die Aufarbeitung des schlechten Wahlergebnisses gehen. Dazu werden rund hundert Delegierte erwartet. Geplant sind Reden des Wahl-Spitzenduos Robert Habeck und Annalena Baerbock sowie von Fraktions- und Parteivorstand.

Textgröße ändern: