Deutsche Tageszeitung - Wehrbeauftragte Högl wirbt für mehr Pflicht beim Wehrdienst

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Wehrbeauftragte Högl wirbt für mehr Pflicht beim Wehrdienst


Wehrbeauftragte Högl wirbt für mehr Pflicht beim Wehrdienst
Wehrbeauftragte Högl wirbt für mehr Pflicht beim Wehrdienst / Foto: © AFP/Archiv

Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl (SPD), hat erneut für eine stärkere Pflichtkomponente beim Wehrdienst geworben. "Die Bundeswehr muss vollständig einsatzbereit aufgestellt werden und dafür braucht sie vor allem Personal", begründete Högl dies am Montag im Deutschlandfunk. Dies sei auf freiwilliger Basis natürlich am besten, "aber ich plädiere schon sehr lange dafür, auch in Richtung einer Pflicht zu denken", sagte die SPD-Politikerin weiter.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht ist ein Thema bei den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD. Während CDU/CSU einen solchen Schritt befürworten, dringt die SPD laut Medienberichten in den Verhandlungen eher auf freiwillige Lösungen.

Högl verwies nun auf den Vorschlag des noch geschäftsführenden Verteidigungsministers Boris Pistorius, zunächst alle jungen Menschen anzuschreiben und nach ihrem Willen und ihren Fähigkeiten für einen Dienst bei der Bundeswehr zu befragen. Für junge Männer soll das Zurücksenden einer Antwort laut dem vom bisherigen Kabinett noch beschlossenen Gesetzentwurf verpflichtend sein, für Frauen aus rechtlichen Gründen freiwillig.

Dies wäre eine Möglichkeit, "einen leichten Zwang einzubauen", sagte dazu Högl - "ein bisschen Pflicht", aber "trotzdem mit Freiwilligkeit". Allerdings reiche dies längerfristig aus ihrer Sicht nicht aus, betonte die Wehrbeauftragte. Sie verwies auf Vorschläge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle, aber "nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch im sozialen Bereich, im kulturellen Bereich, im Umweltbereich".

"Ich finde das nach wir vor richtig und freue mich auch über Initiativen in diese Richtung", sagte Högl. "Die Bundeswehr braucht jedenfalls Personal und ich hoffe, dass da etwas rauskommt, das mehr Personal für die Bundeswehr bedeutet", rief sie die Unterhändlerinnen und Unterhändler in den Koalitionsverhandlungen auf. "Irgendeine Form von Pflicht" werde es dabei geben müssen, auch um klarzumachen, dass "Verteidigung nicht nur eine Angelegenheit der Bundeswehr ist, sondern die ganze Gesellschaft gefordert ist".

Zur Frage einer Wehrpflicht auch für Frauen sagte Högl, sie halte es für "nicht mehr zeitgemäß", wenn dies nur junge Männer betreffe. Für die Einbeziehung der Frauen brauche man aber eine Grundgesetzänderung und dafür sei im aktuellen Bundestag die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht in Sicht. Offen zeigte sich die Wehrbeauftragte für Vorschläge aus den Reihen der Grünen, wonach ein allgemeiner Gesellschaftsdienst auch anderen Altersgruppen offenstehen sollte.

(G.Khurtin--DTZ)

Empfohlen

Gesundheitsministerium: Drei Tote bei israelischen Angriffen im Südlibanon

Bei mehreren israelischen Luftangriffen im Süden des Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens drei Menschen getötet worden. In der Ortschaft Taybeh nahe der Grenze zu Israel habe ein Drohnenangriff einen Menschen getötet, ein Drohnenangriff auf die Straße Dardara habe zwei Menschen getötet und einen weiteren verletzt, erklärte das Ministerium am Montag. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich bei dem Toten in Taybeh um einen Kommandeur der pro-iranischen Hisbollah-Miliz.

US-Präsident Trump: Direkte Gespräche mit Teheran am Samstag

US-Präsident Donald Trump hat "direkte Gespräche" mit dem Iran für das Wochenende angekündigt. "Wir haben am Samstag ein großes Treffen, bei dem wir direkt mit ihnen verhandeln werden", sagte Trump am Montag beim Besuch des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Die Gespräche mit Teheran fänden "fast auf der höchsten Ebene" statt. "Vielleicht kommt es zu einer Einigung, das wäre großartig", sagte Trump.

Streit um irrtümlich abgeschobenen Salvadorianer landet bei oberstem US-Gericht

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat sich im Rechtsstreit um einen irrtümlich nach El Salvador abgeschobenen Mann an das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten gewandt. Mit dem am Montag beim Supreme Court eingereichten Antrag versuchte die Regierung, die Rückführung des 29-jährigen Kilmar Armando Ábrego García in die USA zu verhindern.

Frankreich, Ägypten und Jordanien wollen Kontrolle der Autonomiebehörde über Gazastreifen

Bei einem Gipfeltreffen in Kairo haben Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, sein ägyptischer Kollege Abdel Fattah al-Sisi und der jordanische König Abdullah II. eine Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde über den Gazastreifen gefordert. Die im Westjordanland ansässige Behörde müsse "gestärkt" werden und "in allen Palästinensergebieten" regieren, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung der drei Staatschefs. Später telefonierten sie nach Angaben aus Paris mit US-Präsident Donald Trump über die "Situation im Gazastreifen".

Textgröße ändern:

Anzeige Bild