Deutsche Tageszeitung - Internes Schreiben: WHO muss Budget nach Rückzug der USA um ein Fünftel kürzen

Internes Schreiben: WHO muss Budget nach Rückzug der USA um ein Fünftel kürzen


Internes Schreiben: WHO muss Budget nach Rückzug der USA um ein Fünftel kürzen
Internes Schreiben: WHO muss Budget nach Rückzug der USA um ein Fünftel kürzen / Foto: © AFP/Archiv

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss wegen des Rückzugs der USA drastische Einsparungen vornehmen. Für das laufende Jahr drohe eine Finanzierungslücke von fast 600 Millionen Dollar (gut 554 Millionen Euro), schrieb WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in einer internen E-Mail, welche der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vorlag. Die WHO habe daher "keine andere Wahl", als Kürzungen vorzunehmen.

Textgröße ändern:

Im Februar hatte der Exekutivrat der WHO das Budget für 2026 und 2027 von 5,3 Milliarden Dollar auf 4,9 Milliarden Dollar gekürzt. Seitdem hätten sich die Aussichten weiter verschlechtert, erklärte Tedros. "Wir haben den Mitgliedstaaten daher ein weiter reduziertes Budget von 4,2 Milliarden Dollar vorgeschlagen - eine Kürzung um 21 Prozent gegenüber dem ursprünglich vorgeschlagenen Budget." Tedros kündigte zudem einen Jobabbau bei der WHO an.

Die USA waren bislang der größte Geldgeber der UN-Organisation. Kurz nach seinem Amtsantritt im Januar hatte US-Präsident Donald Trump den Austritt seines Landes aus der WHO verkündet. Zudem fror er einen Großteil der US-Auslandshilfe ein, darunter auch Mittel für den internationalen Gesundheitsschutz.

Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 die US-Zahlungen an die Organisation eingefroren und den Austritt des Landes erklärt, sein Nachfolger Joe Biden hatte diese Entscheidung aber rückgängig gemacht.

"Dramatische Kürzungen der offiziellen Entwicklungshilfe durch die USA und andere Staaten führen zu massiven Beeinträchtigungen für Länder, Nichtregierungsorganisationen und Organisationen der Vereinten Nationen, einschließlich der WHO", schrieb Tedros in seiner E-Mail.

Die WHO hatte seinen Angaben zufolge bereits mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, bevor Trump den einjährigen Prozess des Rückzugs der USA aus der WHO eingeleitet hatte. Die von den USA verkündeten Kürzungen und die Entscheidung mehrerer Länder, bei der Entwicklungshilfe zugunsten höherer Verteidigungsausgaben zu sparen, habe die Lage für die WHO nun weiter verschlechtert.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Besuch auf Arktis-Insel: Frederiksen sichert Grönland Unterstützung Dänemarks zu

Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen ist zu einem Besuch in Grönland eingetroffen. Vor dem Hintergrund der Übernahme-Drohungen von US-Präsident Donald Trump sagte sie den Menschen auf der Arktis-Insel am Mittwoch die Unterstützung ihrer Regierung zu. Sie werde alles in ihrer Macht Stehende tun, "um mich um dieses wunderbare Land zu kümmern und (es) in einer wirklich schwierigen Situation zu unterstützen", sagte Frederiksen.

China beendet nach zwei Tagen Militärmanöver vor Taiwan

Die Streitkräfte Chinas haben ihre zweitägige Militärübung rund um Taiwan am Mittwoch beendet. "Alle geplanten Aufgaben der Übungen, die am 1. und 2. April ausgeführt wurden, sind abgeschlossen", erklärte ein Sprecher des für Einsätze entlang der Straße von Taiwan zuständigen Militärkommandos am Mittwoch. Solange Taiwan seine Unabhängigkeitsbestrebungen vorantreibe, werde es bestraft, hieß es weiter aus Peking. Kritik an den Mänovern kam unter anderem aus Taipeh, Washington und vom Auswärtigen Amt in Berlin.

Potsdams Stadtparlament stimmt für Abwahl von Oberbürgermeister Schubert

Das Potsdamer Stadtparlament hat für die Abwahl von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) gestimmt. 44 Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung in der Brandenburger Landeshauptstadt votierten bei einer Sitzung am Mittwochabend für einen entsprechenden Antrag. Damit erhielt der Antrag die nötige Zweidrittelmehrheit. Schubert ist seit 2018 Stadtoberhaupt von Potsdam.

Paris befürchtet militärischen Konflikt bei Ausbleiben von Atomabkommen mit Iran

Im Falle eines Scheiterns der Gespräche über ein neues Abkommen über das iranische Atomprogramm befürchtet der französische Außenminister, Jean-Noël Barrot, einen militärischen Konflikt. "Sollte es scheitern, scheint eine militärische Auseinandersetzung fast unausweichlich", sagte Barrot am Mittwoch im französischen Parlament. Dies würde die Region ernsthaft destabilisieren.

Textgröße ändern: