Deutsche Tageszeitung - Gericht: Antiisraelische Demonstration in Frankfurt am Main darf stattfinden

Gericht: Antiisraelische Demonstration in Frankfurt am Main darf stattfinden


Gericht: Antiisraelische Demonstration in Frankfurt am Main darf stattfinden
Gericht: Antiisraelische Demonstration in Frankfurt am Main darf stattfinden / Foto: © AFP/Archiv

Eine antiisraelische Demonstration in Frankfurt am Main darf einer Gerichtsentscheidung zufolge wie geplant am Samstag stattfinden. Das Verbot sei rechtswidrig und aufgehoben, teilte das Verwaltungsgericht Frankfurt am Freitag mit. Demnach konnte die Stadt ein Verbot der Versammlung im Vorfeld nicht rechtfertigen. (Az.: 5 L 1245/25.F)

Textgröße ändern:

Konkret geht es um einen Protest unter dem Motto "Stoppt den Krieg" in der Innenstadt. Dieser steht im Zusammenhang mit dem gegen Israel gerichteten sogenannten Al-Kuds-Tag. Die Stadt verbot die Kundgebung am Donnerstag. Dagegen gingen die Organisatoren mit einem Eilantrag gerichtlich vor.

Das Verwaltungsgericht gab ihnen nun Recht. Um ein Verbot vor der Veranstaltung zu rechtfertigen, brauche es laut hessischem Versammlungsfreiheitsgesetz eine Gefährdung von Grundrechten Dritter oder anderen Rechtsgütern mit Verfassungsrang. Mutmaßungen seien irrelevant.

Die Vorerfahrungen mit früheren entsprechenden Versammlungen ließen nicht erkennen, dass das Verbot als schärfster Eingriff in die Grundrechtsausübung gerechtfertigt sei, befand das Gericht. Mit Blick auf die verfassungsrechtlich garantierte Meinungsfreiheit sei ohne Bedeutung, dass die Stadt mit antisemitischen und israelfeindlichen Äußerungen unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit rechne.

Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel eingelegt werden. Nach Angaben der Stadt finden in der Innenstadt am Samstag auch drei Demonstrationen gegen den Al-Kuds-Tag statt. Auch in mehreren weiteren Städten bundesweit sind Demonstrationen und Gegenproteste geplant.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Trump unterzeichnet Dekret gegen Preiswucher bei Veranstaltungstickets

Ein neues Dekret von US-Präsident Donald Trump soll Preiswucher bei Veranstaltungstickets begrenzen: Mit US-Musiker Kid Rock an seiner Seite unterzeichnete Trump am Montag (Ortszeit) im Weißen Haus eine Richtlinie gegen den profitablen Weiterverkauf von Tickets für Konzerte und andere Veranstaltungen.

US-Senator der Demokraten protestiert mit Marathon-Rede gegen Trump

Mit einer kämpferischen Marathon-Rede hat der demokratische US-Senator Cory Booker in der Kongresskammer gegen die Politik von Präsident Donald Trump protestiert. Der 55-Jährige trat am Montagabend um 19.00 Uhr (Dienstag 01.00 Uhr MESZ) im Senat ans Rednerpult, sprach die ganze Nacht durch und war auch am Dienstagvormittag weiter am Reden. Seine Ansprache dauerte damit mehr als 17 Stunden.

Gewerkschaften richten Forderungskatalog an Union und SPD

Der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Mitgliedsgewerkschaften haben sich mit einem Forderungskatalog an die potenziellen künftigen Koalitionspartner CDU, SPD und CSU gewandt. Die künftige Regierung müsse für gute Löhne und eine gerechtere Verteilung der Lasten in der Steuerpolitik sorgen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Aufruf. Die Gewerkschaften fordern darin unter anderem eine höhere Besteuerung von Wohlhabenden, eine Stabilisierung des Rentenniveaus und eine Ausweitung der Tarifbindung.

Israels Verteidigungsminister: Palästinenserbehörde wird Westjordanland nicht kontrollieren

Bei einem Besuch des Westjordanlands hat Israels Verteidigungsminister Israel Katz eine Kontrolle des Gebiets durch die palästinensische Autonomiebehörde ausgeschlossen. Israel werde jegliche Versuche der Behörde, das Westjordanland zu kontrollieren "und jüdische Siedlungen zu beschädigen", verhindern, sagte Katz am Dienstag in einer gemeinsamen Videobotschaft mit dem rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich. Israel sei "hier, um zu bleiben", sagte Smotrich.

Textgröße ändern: