Deutsche Tageszeitung - Orban legt erneut Veto gegen gemeinsame EU-Position zur Ukraine ein

Orban legt erneut Veto gegen gemeinsame EU-Position zur Ukraine ein


Orban legt erneut Veto gegen gemeinsame EU-Position zur Ukraine ein
Orban legt erneut Veto gegen gemeinsame EU-Position zur Ukraine ein / Foto: © AFP

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat erneut eine gemeinsame Erklärung aller 27 Staats- und Regierungschefs der EU verhindert. "Veto! Genug ist genug", schrieb Orban am Donnerstag im Onlinedienst X nach der Veröffentlichung einer Erklärung der übrigen 26 Staats- und Regierungschefs zur Ukraine. Der ungarische Regierungschef kündigte an, das ungarische Volk zu einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine befragen zu wollen. "Bis dahin können wir keinen gemeinsamen Standpunkt in dieser Angelegenheit unterstützen", betonte er.

Textgröße ändern:

Orban ist einer der letzten Regierungschefs in Europa, der trotz des Ukraine-Krieges gute Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegt. Er hatte in der Vergangenheit bereits Entscheidungen der EU zur Ukraine blockiert oder verzögert.

In der ohne Ungarn veröffentlichten Gipfel-Erklärung bekräftigen die 26 Staats- und Regierungschefs ihre Unterstützung für die Ukraine. Zudem fordern sie die Mitgliedstaaten auf, die Anstrengungen zur "Deckung des dringenden militärischen Bedarfs und Verteidigungsbedarfs der Ukraine umgehend zu intensivieren".

Dabei wird auch auf die Initative der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas verwiesen, die für das laufende Jahr fünf Milliarden Euro für Artilleriemunition für die Ukraine anstrebt. Die Europäische Union werde "ihre Unterstützung für die Reformbemühungen der Ukraine auf ihrem Weg zur EU-Mitgliedschaft intensivieren", hieß es weiter.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Wirtschaftsverbände fordern von Union und SPD "mutige Reformagenda"

Die deutsche Wirtschaft hat Union und SPD aufgerufen, in ihren Koalitionsverhandlungen "eine mutige Reformagenda" zu vereinbaren. "Grundlage für eine souveräne Politik Deutschlands ist eine starke Wirtschaft", erklärten die Präsidenten der vier großen Wirtschaftsverbände BDI, BDA, DIHK und ZDH in einem Schreiben an die Spitzenvertreter in den Koalitionsverhandlungen.

Weiter Widerstand gegen wichtige Posten für AfD im Bundestag

Vor der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags am Dienstag gibt es weiter Widerstand gegen die Vergabe wichtiger Parlamentsposten an die AfD. Vertreter von SPD, Grünen und Linken äußerten sich am Samstag skeptisch bis abweisend zu einer möglichen Unterstützung.

Türkei: Mehr als 340 Festnahmen bei Demonstrationen für Freilassung von Imamoglu

Bei den Massendemonstrationen für die Freilassung des Istanbuler Bürgermeisters und Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu in der Türkei sind nach Angaben des Innenministeriums mehr als 340 Menschen festgenommen worden. "Wer Chaos und Provokation sucht, wird nicht toleriert werden", erklärte Innenminister Ali Yerlikaya am Samstag im Onlinedienst X. Die insgesamt 343 Festnahmen erfolgten demnach in Istanbul und acht anderen Städten.

Steinmeier unterzeichnet Gesetz zu Grundgesetzänderungen für Finanzpaket

Die Grundgesetzänderungen für das schuldenfinanzierte Finanzpaket von Union und SPD haben die letzte Hürde genommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete nach Angaben einer Sprecherin am Samstag das dazu von Bundestag und Bundesrat verabschiedete Gesetz. Es kann damit in Kraft treten, sobald es im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Textgröße ändern: