Steinmeier ehrt letzte Überlebende der "Weißen Rose"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet die letzte Überlebende der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Der Preis soll der in Hamburg geborenen Traute Lafrenz Page zu ihrem 100. Geburtstag am 3. Mai an ihrem Wohnort im US-Bundesstaat South Carolina von der deutschen Generalkonsulin überreicht werden, teilte das Bundespräsidialamt am Montag in Berlin mit. Als Mitglied der Münchner Widerstandsgruppe habe sie sich in herausragender Weise um Deutschland verdient gemacht.
Traute Lafrenz Page kam nach Angaben des Präsidialamts 1941 als Medizinstudentin nach München. Dort lernte sie Hans und Sophie Scholl kennen und beteiligte sich ab November 1942 an den Flugblattaktionen der "Weißen Rose". Im März 1943 - einen Monat nach den Geschwistern Scholl - wurde auch sie festgenommen und bis zu ihrer Befreiung durch US-Truppen am 14. April 1945 in verschiedenen Zuchthäusern in Haft gehalten.
Traute Lafrenz Page gehörte "zu den Wenigen, die angesichts der Verbrechen der Nationalsozialisten den Mut hatten, auf die Stimme ihres Gewissens zu hören und sich gegen die Diktatur und den Völkermord an den Juden aufzulehnen", erklärte das Bundespräsidialamt. Sie sei "eine Heldin der Freiheit und der Menschlichkeit".
Traute Lafrenz Page emigrierte in die USA und leitete als Ärztin eine heilpädagogische Schule für geistig behinderte Kinder. Sie ist den Angaben aus Berlin zufolge die letzte Überlebende der "Weißen Rose".
(U.Beriyev--DTZ)