Sri Lankas Polizeichef wehrt sich gegen Entlassung
Sri Lankas Polizeichef wehrt sich nach der Anschlagsserie vom Ostersonntag gegen seine Entlassung. Pujith Jayasundara habe sich dem Rauswurf durch Präsident Maithripala Sirisena "widersetzt" und sei einfach "dageblieben", sagte ein Regierungsvertreter am Montag in Colombo. Präsident Sirisena hatte am Freitag Jayasundaras Rücktritt bekanntgegeben und später dessen Stellvertreter Chandana Wickramaratne zum geschäftsführenden Polizeichef ernannt.
Bisher ist nach Angaben des Regierungsvertreters aber noch kein offizielles Rücktrittschreiben von Jayasundara eingegangen. Er hält sich demnach auch weiterhin in seiner Dienstwohnung auf. Der Polizeichef muss nun vom Parlament seines Amtes enthoben werden und gilt bis dahin offiziell als suspendiert. Jayasundara war am Montag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Bei Anschlägen auf mehrere Kirchen und Hotels in Sri Lanka waren am Ostersonntag nach Behördenangaben mehr als 250 Menschen getötet worden. Die Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama’ath (NTJ) für die Attacken verantwortlich.
Regierung und Behörden stehen unter großem Druck, weil es im Vorfeld der Anschläge konkrete Hinweise gegeben hatte. Vor dem Polizeichef musste am Donnerstag bereits der höchste Beamte des Verteidigungsministeriums, Hemasiri Fernando, seinen Posten räumen.
(V.Korablyov--DTZ)