Corbyn boykottiert Staatsbankett für Trump
Der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn will dem Bankett mit US-Präsident Donald Trump bei dessen Staatsbesuch im Juni fernbleiben. Er nehme die Einladung zu dem Dinner aus Protest gegen Trumps "rassistische und frauenfeindliche Rhetorik" nicht an, erklärte der Labour-Chef am Freitag. Trump kündige außerdem wichtige internationale Abkommen auf und ziehe den Klimawandel in Zweifel.
Corbyn warf Premierministerin Theresa May vor, vor der US-Regierung "zu buckeln". Es sei falsch, Trump "den roten Teppich für einen Staatsbesuch auszurollen". Neben Corbyn sagten auch Parlamentspräsident John Bercow und der Vorsitzende der oppositionellen Liberaldemokraten, Vince Cable, ihre Teilnahme an dem Abendessen ab.
Trump wird vom 3. bis 5. Juni zu seinem ersten Staatsbesuch in London erwartet. Der US-Präsident war bereits im Juli 2018 nach Großbritannien gereist. Allerdings war die Visite nach heftigen Protesten von einem offiziellen Staatsbesuch zu einem Arbeitstreffen herabgestuft worden.
Damit blieben Trump eine Kutschfahrt durch London und ein Staatsbankett verwehrt. Der US-Präsident durfte auch keine Rede im Unterhaus halten. Bei seinem bevorstehenden Besuch im Juni steht nun unter anderem ein Dinner im Buckingham-Palast auf dem Programm.
Trump ist ein Befürworter des EU-Austritts Großbritanniens. Bei seinem Besuch im vergangenen Sommer hatte er May jedoch mit harter Kritik an ihrer Brexit-Politik brüskiert. Britische Trump-Gegner haben für den Staatsbesuch massive Proteste angekündigt. Bereits bei seinem Besuch im Juli 2018 waren hunderttausende Demonstranten in London auf die Straße gegangen.
(M.Dylatov--DTZ)