Putin trifft Nordkoreas Machthaber Kim am Donnerstag
Russlands Präsident Wladimir Putin wird den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un am Donnerstag treffen. Das Gespräch werde in der Stadt Wladiwostok im Osten Russlands stattfinden, teilte der Kreml am Dienstag in Moskau mit. Im Mittelpunkt der Unterredung werde "eine politische und diplomatische Lösung für das Atomproblem auf der koreanischen Halbinsel" stehen.
Russland wolle helfen, "positive Trends in jeder Hinsicht" zu verstärken, sagte Kreml-Berater Juri Uschakow. Es ist das erste Gipfeltreffen der beiden Machthaber. Putin hatte Kim wiederholt eingeladen, nachdem dieser zu Treffen unter anderem mit Chinas Staatschef Xi Jinping, Südkoreas Präsident Moon Jae In und US-Präsident Donald Trump gereist war.
Russland ist einer der wenigen Verbündeten Nordkoreas. Das letzte Treffen dieser Art fand im Jahr 2011 statt. Damals reiste Kims Vater Kim Jong Il zu Gesprächen mit dem damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew nach Sibirien.
Die Ankündigung des Treffens erfolgt vor dem Hintergrund von Spannungen zwischen Nordkorea und den USA. Das nordkoreanische Außenministerium hatte den Ausschluss von US-Außenminister Mike Pompeo von möglichen Atomgesprächen zwischen beiden Staaten gefordert. Zur Begründung hieß es, Pompeo sei "unbesonnen" und unreif und stehe damit einer Wiederaufnahme der Gespräche im Weg.
Die außergewöhnliche Verbalattacke Pjöngjangs auf Pompeo erfolgte nur Stunden nach einem mutmaßlichen neuen Waffentest des abgeschotteten Landes. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, wurde eine neue "taktische Lenkwaffe" getestet.
Kim hatte sich bei einem Gipfeltreffen mit Trump im vergangenen Jahr in Singapur grundsätzlich auf eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verständigt. Konkrete Schritte wurden allerdings nicht vereinbart.
Bei ihrem zweiten Gipfel Ende Februar in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi erreichten Kim und Trump keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung. Seither gab es mehrfach Berichte über neue Aktivitäten auf nordkoreanischen Testanlagen.
(A.Nikiforov--DTZ)