Präsidentschaftswahl in Nordmazedonien
Gut zwei Monate nach der Umbenennung in Nordmazedonien haben die Einwohner des Balkanstaats am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Die Wahllokale öffneten um 07.00 Uhr und schließen um 19.00 Uhr. Der Kandidat der regierenden Sozialdemokraten, Stevo Pendarovski, gilt laut Umfragen als Favorit für die Nachfolge von Staatschef Gjorge Ivanov, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf.
Pendarovskis größte Konkurrentin ist die von der rechtskonservativen Opposition unterstütze Gordana Siljanovska-Davkova. Dritter Kandidat ist der Vertreter der albanischen Minderheit, Blerim Reka. Sollte keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erreichen, findet am 5. Mai eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen statt. Das Präsidentenamt in Nordmazedonien hat vor allem repräsentative Bedeutung.
Mazedonien hatte sich Mitte Februar in Nordmazedonien umbenannt. Damit wurde ein Schlussstrich gezogen unter einen jahrzehntelangen Namensstreit mit dem Nachbarn Griechenland. Der Konflikt reicht ins Jahr 1991 zurück, als die ehemalige jugoslawische Teilrepublik ihre Unabhängigkeit erklärte und für sich den Namen Mazedonien wählte. Aus Sicht Griechenlands ist der Name Mazedonien jedoch Teil des griechischen Nationalerbes und suggeriert einen Anspruch auf die nordgriechische Provinz Makedonien.
Nach der Umbenennung steht einem Beitritt Mazedoniens zur Nato, der bislang von Athen blockiert worden war, nichts mehr im Wege. Das Land hofft zudem auf eine Aufnahme in die EU.
(U.Stolizkaya--DTZ)