USA und Vietnam reinigen mit Agent Orange verseuchtes Gebiet
Mehr als 40 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs soll ein neues Projekt die Spätfolgen des Konflikts beseitigen. Seit Samstag wird ein Gelände in der Nähe von Ho-Chi-Minh-Stadt gereinigt, auf dem US-Truppen das hochgiftige Entlaubungsmittel Agent Orange aufbewahrt hatten. Das Gift sorgt bis heute für schwere Gesundheitsprobleme und Missbildungen bei der vietnamesischen Bevölkerung.
Die USA und Vietnam wollen den früheren Luftwaffenstützpunkt Bien Hoa gemeinsam reinigen. Der US-Botschafter in Vietnam, Daniel Kritenbrink, sagte zum Auftakt der Arbeiten, es sei "wahrlich historisch", dass die beiden früheren Feinde nun als Partner eine solch "komplexe Aufgabe" in Angriff nähmen. Am Kriegsende hatten US-Soldaten den Stützpunkt nur notdürftig gesäubert. Dabei sollen mehr als 500.000 Kubikmeter Dioxin in den Boden und ins Grundwasser gelangt sein.
US-Truppen hatten zwischen 1962 und 1971 rund 80 Millionen Liter Agent Orange im Süden von Vietnam versprüht. So wollten sie Vietkong-Kämpfern, die sich im Wald versteckten, die Deckung nehmen. Das Gift wird bis heute für schwere Missbildungen, Krebserkrankungen und Behinderungen bei der vietnamesischen Bevölkerung verantwortlich gemacht.
Die Sanierung von Bien Hoa soll voraussichtlich zehn Jahre dauern und 183 Millionen Dollar (163 Millionen Euro) kosten. Zuvor war bereits der Flughafen von Danang von Agent Orange gereinigt worden - ein Verfahren, das sechs Jahre dauerte und 110 Millionen Dollar kostete. Dieses Projekt war im November abgeschlossen worden.
(P.Tomczyk--DTZ)