Deutsche Tageszeitung - Bundestag stimmt über Migrationsgesetz ab - Rot-grüner Vertagungsantrag scheitert

Bundestag stimmt über Migrationsgesetz ab - Rot-grüner Vertagungsantrag scheitert


Bundestag stimmt über Migrationsgesetz ab - Rot-grüner Vertagungsantrag scheitert
Bundestag stimmt über Migrationsgesetz ab - Rot-grüner Vertagungsantrag scheitert / Foto: © AFP

Nach stundenlanger Verzögerung hat der Bundestag mit der Abstimmung über das umstrittene Migrationsgesetz der Union begonnen, dem auch die AfD zustimmen will. Die Abgeordneten wurden am Freitagnachmittag nach kontroverser Debatte aufgerufen, namentlich ihre Stimme zunächst für die zweite Lesung des sogenannten Zustrombegrenzungsgesetzes abzugeben. Fällt diese im Sinne der Union aus, würde die Schlussabstimmung folgen, die gleichfalls namentlich erfolgt.

Textgröße ändern:

In der vorangegangenen Debatte forderten SPD und Grüne Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) eindringlich, das Gesetz von der Tagesordnung zu nehmen. Der "Sündenfall" einer akzeptierten AfD-Unterstützung werde Merz immer begleiten, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich mit Blick auf einen am Mittwoch mit AfD-Hilfe verabschiedeten Antrag der Union zur Migrationspolitik. Es gebe aber noch die Möglichkeit zur Umkehr: "Das Tor zur Hölle können wir noch gemeinsam schließen."

Die Debatte über das Gesetz hatte erst mit dreistündiger Verspätung begonnen. Grund war eine Initiative der FDP, den Entwurf zunächst in den Innenausschuss zurückzuverweisen, um bis zur letzten Plenarsitzung vor der Bundestagswahl im Februar über Verhandlungen einen Kompromiss zu erzielen. Dies scheiterte aber - ebenso wie ein Antrag von SPD und Grünen kurz vor Beginn der Abstimmung, der gleichfalls darauf zielte, den Gesetzentwurf in den Ausschuss zurückzuverweisen.

Das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz hat drei wesentliche Punkte: Im Aufenthaltsgesetz soll die Begrenzung der Migration wieder als Ziel festgeschrieben werden; der Familiennachzug für sogenannte subsidiär Schutzbedürftige soll eingestellt werden; und die Bundespolizei soll die Befugnis bekommen, selbst Haft oder Gewahrsam für Ausreisepflichtige zu beantragen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Starmer empfängt Staats- und Regierungschefs zu europäischem Ukraine-Gipfel

Vor dem Hintergrund des jüngsten politischen Kurswechsels in den USA und wachsender Unsicherheit über die Zukunft des transatlantischen Bündnisses findet am Sonntag ein europäisches Gipfeltreffen zur Ukraine in London statt. Auf Einladung des britischen Premierministers Keir Starmer werden rund ein Dutzend europäische Staats- und Regierungschefs erwartet. Nach Angaben von Starmers Büro soll der Gipfel die europäische Unterstützung für die "Sicherung eines gerechten und dauerhaften Friedens" in der Ukraine untermauern.

Rund 1,32 Millionen Hamburger zu Wahl von neuer Bürgerschaft aufgerufen

Rund 1,32 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger sind am Sonntag (ab 08.00 Uhr) zur Wahl einer neuen Bürgerschaft aufgerufen. Eine Woche nach der Bundestagswahl stimmen sie über die Zukunft des rot-grünen Senats unter dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ab. Den Umfragen zufolge würde es für eine erneute Koaliton von SPD und Grünen reichen.

Trump erklärt Englisch per Dekret zur Amtssprache der USA

US-Präsident Donald Trump hat Englisch per Dekret zur Amtssprache der Vereinigten Staaten erklärt. Das Weiße Haus veröffentlichte am Samstag das von Trump unterzeichnete Dekret, in dem es heißt, dass es höchste Zeit sei, Englisch zur Amtssprache des Landes zu machen. Der Schritt werde den Zusammenhalt in den USA stärken. Bislang war in den USA keine landesweite Amtssprache festgelegt. Eine Einführung von Englisch als Amtssprache war wiederholt diskutiert worden, im 20. Jahrhundert scheiterten mehrere Anläufe im Kongress.

Neuer Präsident in Uruguay tritt Amt an

In Uruguay hat der Linken-Politiker Yamandú Orsi das Präsidentenamt übernommen. Bei der Amtseinführung am Samstag in der Hauptstadt Montevideo nahm auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil. Er beglückwünschte Orsi nach Angaben seiner Sprecherin und würdigte das südamerikanische Land als einen Partner "wie wir ihn uns wünschen". Es gebe gemeinsame Werte und eine enge Zusammenarbeit etwa in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Klimaschutz.

Textgröße ändern: