Deutsche Tageszeitung - USA setzen UNO offiziell über Austritt aus Pariser Klimaabkommen in Kenntnis

USA setzen UNO offiziell über Austritt aus Pariser Klimaabkommen in Kenntnis


USA setzen UNO offiziell über Austritt aus Pariser Klimaabkommen in Kenntnis
USA setzen UNO offiziell über Austritt aus Pariser Klimaabkommen in Kenntnis / Foto: © AFP/Archiv

Die USA haben die Vereinten Nationen offiziell über ihren Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen in Kenntnis gesetzt. Ein entsprechendes Schreiben der neuen US-Regierung sei am Montag eingegangen, teilte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, am Dienstag in New York mit. Nach seinen Angaben tritt der Austritt der Vereinigten Staaten aber erst nach einer einjährigen Frist am 27. Januar 2026 in Kraft.

Textgröße ändern:

Guterres bekräftigte über seinen Sprecher zugleich "unsere Verpflichtung zum Paris-Abkommen und unsere Unterstützung für alle wirksamen Bemühungen, den Anstieg der globalen Temperaturen auf 1,5 Grad zu begrenzen". Die USA spielen als zweitgrößter Treibhausgasemittent der Welt bei der Erreichung dieses Ziels eine wichtige Rolle.

US-Präsident Donald Trump hatte den Austritt aus dem Paris-Abkommen bereits an seinem ersten Amtstag vor gut einer Woche verfügt. "Ich verlasse sofort die ungerechte einseitige Paris-Klimaabkommen-Abzocke", hatte der Republikaner vor jubelnden Anhängern sein Dekret kommentiert.

Das Pariser Abkommen von 2015 ist eine internationale Übereinkunft zur Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Dafür ist eine drastische Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen nötig, so dass die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl und Erdgas zurückgefahren werden muss. Trump zweifelt den menschengemachten Klimawandel jedoch an und will die Öl- und Gasförderung in den USA massiv ausweiten.

Außer den USA ist bislang kein anderes von mehr als 190 Staaten aus dem bedeutenden Klimaschutzabkommen ausgetreten. Die größte Volkswirtschaft der Welt hatte den Schritt schon einmal während Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 vollzogen.

Wegen einer damals geltenden längeren Übergangsfrist war der Austritt erst am 4. November 2020 rechtskräftig geworden - einen Tag bevor sich Trump zur Wiederwahl stellte und gegen den Demokraten Joe Biden verlor. Dieser verfügte noch am Tag seines Amtsantritts im Januar 2021, dass die USA dem Abkommen wieder beitraten. Trump hat dies nun abermals rückgängig gemacht.

Die USA stellen in der Regel 22 Prozent des Budgets des UN-Klimasekretariats zur Verfügung, dessen Betriebskosten für die Jahre 2024 und 2025 auf 88,4 Millionen Euro geschätzt werden.

Wegen des US-Austritts aus dem Paris-Abkommen kündigte der US-Milliardär Michael Bloomberg vergangene Woche an, mit seiner Stiftung die Finanzlücke zu schließen. Wie bereits in Trumps erster Amtszeit will der ehemalige Bürgermeister von New York, der nun Sondergesandter der Vereinten Nationen für den Klimaschutz ist, die fehlenden Beiträge an das UN-Klimasekretariat (UNFCCC) ausgleichen.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Ex-Bundespräsident Köhler mit 81 Jahren gestorben

Der frühere Bundespräsident Horst Köhler ist tot. Köhler starb am Samstagmorgen nach kurzer schwerer Krankheit mit 81 Jahren im Kreise seiner Familie in Berlin, wie das Bundespräsidialamt mitteilte. Köhler war von Juli 2004 bis zu seinem unerwarteten Rücktritt im Mai 2010 der neunte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Der aktuelle Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte ihn als "Glücksfall für unser Land".

Merz stellt Sofortprogramm für CDU-Regierung vor - Debatte um Asylkurs geht weiter

Nach den heftigen Turbulenzen um die Frage der Abgrenzung zur AfD will die CDU nach vorne blicken. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz stellte am Samstag für die ersten 100 Tage seiner möglichen Kanzlerschaft Erleichterungen für die Wirtschaft, schärfere Sanktionen beim Bürgergeld sowie Zurückweisungen an der Grenze in Aussicht. Am Montag soll ein Parteitag das "Sofortprogramm" verabschieden. Die Debatte um das migrationspolitische Vorgehen der Unionsfraktion im Bundestag ging am Wochenende weiter.

Hamas-Behörde: 50 Patienten über Rafah nach Ägypten gebracht

Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist am Samstag der Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens erstmals seit Mai 2024 wieder geöffnet worden. 50 Patienten seien über den Grenzübergang nach Ägypten gebracht worden, erklärte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen.

Weikert und Bach trauern um Altbundespräsidenten Köhler

Der Tod des Altbundespräsidenten Horst Köhler lässt auch die Sportwelt trauern. Die Nachricht "macht uns traurig", schrieb Präsident Thomas Weikert vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf X: "Als erster Schirmherr des DOSB und erster Träger der DOSB-Ehrenmedaille hat er sich stets für den Sport eingesetzt und dessen Bedeutung für unsere Gesellschaft hervorgehoben."

Textgröße ändern: