Luftwaffe schafft drei neue Regierungsflieger an
Nach einer Pannenserie schafft das Verteidigungsministerium drei neue Maschinen für die Flugbereitschaft an. Die Flieger vom Typ A350-900 sollen noch im April bestellt werden, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Derweil musste Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wegen einer Panne seiner ursprünglich eingeplanten Maschine für einen Flug nach Washington auf ein kleineres Flugzeug ausweichen.
Am Mittwochabend hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages den Kauf der Flugzeuge zum Preis von rund 1,2 Milliarden Euro genehmigt. "Geschafft: Die Beschaffung von drei niegelnagelneuen #A350-900 inkl. VIP-Kabinen ist heute parlamentarisch gebilligt worden", schrieb die Luftwaffe im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Nun gilt es, den Vertrag zu schließen."
Ab 2020 soll die erste Maschine bei der Flugbereitschaft im Einsatz sein, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Die anderen beiden A350 folgen zwei Jahre später. So könnten "langfristig ältere Flugzeugmuster abgelöst werden", erklärte das Ministerium. Die Maschinen können den Angaben zufolge bis zu 15.000 Kilometer weit fliegen.
Neuen Ärger mit der Flugbereitschaft hatte nun Finanzminister Scholz, der zu der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Washington wollte. Eigentlich sollte er mit dem A340 "Konrad Adenauer" in die USA fliegen, jedoch hatte dieser am Dienstag seine zweite Panne binnen zehn Tagen: Beim Aufsetzen des Airbus platzte auf der Landebahn in Köln ein Reifen. Nach Angaben der Luftwaffe hatte die Maschine einen Testflug absolviert.
Der Vorfall sei "noch in Prüfung", sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Donnerstag. Scholz musste für seine Reise auf einen kleineren A321 umsteigen. Wegen der geringeren Reichweite der Maschine legte der Minister am Donnerstag einen Tankstopp in Island ein. Der Flug laufe planmäßig, sagte der Sprecher weiter. Demnach sollte Scholz gegen 19 Uhr Ortszeit (etwa 13 Uhr MESZ) in Washington landen.
Erst am Montag vergangener Woche war bei der Landung in New York ein Reifen des Regierungsfliegers "Konrad Adenauer" geplatzt. Die Panne verzögerte den Besuch von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), der mit seiner Delegation an Bord war.
Im Februar hatte Maas wegen eines Hydraulik-Defekts am Fahrwerk seines Flugzeugs vorübergehend im westafrikanischen Mali festgesessen. Die Luftwaffe schickte damals den A340 "Theodor Heuss", um Maas und seine Delegation abzuholen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wiederum strandete Ende Januar vorübergehend in Äthiopien. Auch Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) wurde kürzlich auf einer Afrikareise von einer Flugzeugpanne aufgehalten.
Internationales Aufsehen erregte die Flugzeugpanne von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende November 2018, die auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren musste. Merkel stieg auf eine Linienmaschine um und traf mit einer stark verkleinerten Delegation erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.
(U.Beriyev--DTZ)