Deutsche Tageszeitung - UNO: Kaum Fortschritte bei sexueller Selbstbestimmung

UNO: Kaum Fortschritte bei sexueller Selbstbestimmung


UNO: Kaum Fortschritte bei sexueller Selbstbestimmung
UNO: Kaum Fortschritte bei sexueller Selbstbestimmung / Foto: ©

Rund 214 Millionen Frauen und Mädchen weltweit haben keinen Zugang zu zuverlässigen und modernen Verhütungsmitteln. Von diesem Mangel ist somit jede vierte gebärfähige Frau in Entwicklungsländern betroffen, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) hervorgeht.

Textgröße ändern:

Der Weltbevölkerungsbericht mit dem Titel "Unfinished Business - Reproduktive Rechte und Entscheidungsfreiheit für alle" kritisiert, dass "politische, ökonomische und soziale Umstände" sowie "kulturelle Normen" einen ungehinderten Zugang zu Verhütungsmitteln und Geschlechter-Gerechtigkeit beeinträchtigten.

Dies führe dazu, dass die sexuelle Selbstbestimmung in vielen Ländern noch lange nicht verwirklicht sei. Für eine zukunftsfähige und an den Menschenrechten orientierte Bevölkerungspolitik wäre sie laut UNFPA aber unerlässlich.

Universeller Zugang "zu sexueller und reproduktiver Gesundheit" sei "entscheidend für die Erreichung der in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung formulierten Ziele", erklärte UNFPA-Exekutivdirektorin Natalia Kanem anlässlich des 50. Gründungsjubiläums ihrer Organisation.

Im Jahr 2019 benötigen nach Schätzungen des Bevölkerungsfonds weltweit rund 35 Millionen Frauen, Mädchen und Jugendliche lebensrettende Gesundheitsmaßnahmen im Bereich sexueller Gesundheit, bei Schwangerschaft, Abbrüchen und Geburt.

Indes leide die sexuelle Aufklärung vielerorts unter fehlendem Zugang zu Informationen und Gesundheitsdienstleistungen. Es sei "höchste Zeit", die Ziele des auf der Kairoer Weltbevölkerungskonferenz 1994 geschlossenen Abkommens stärker in aktuelle Entwicklungsstrategien zu integrieren, erklärte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Dazu gehöre auch, dass junge Frauen weltweit während der Schwangerschaft und der Geburt ihres Kindes angemessen versorgt würden.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Umstrittene Wahl in Georgien: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Fälschungsverdachts

Nach der umstrittenen Parlamentswahl in Georgien hat die Staatsanwaltschaft des Landes Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wahlfälschung eingeleitet. Zur Prüfung der Vorwürfe, dass die pro-russische Regierungspartei Georgischer Traum nicht wie offiziell verkündet den Urnengang gewonnen habe, sei die regierungskritische Präsidentin Salome Surabischwili für Donnerstag zur Befragung "einbestellt" worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Entscheidung waren Massenproteste der Opposition und die Ankündigung der umstrittenen Wahlkommission einer teilweisen Stimmen-Neuauszählung vorangegangen.

Grüne-Jugend-Chefin kritisiert designierte Bundesparteichefin Brantner

Die neue Grüne-Jugend-Vorsitzende Jette Nietzard blickt skeptisch auf die designierte Chefin der Bundespartei, Franziska Brantner. Diese habe "in der Vergangenheit Inhalte vertreten, die sich zu sehr an konservativen Vorstellungen und zu wenig an sozial gerechtem Klimaschutz orientieren", sagte Nietzard dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Brantner habe "unser Vertrauen noch nicht gewonnen".

Staatsanwaltschaft: Ermittlungen wegen Verdachts auf Wahlfälschung in Georgien

Nach der umstrittenen Parlamentswahl in Georgien hat die Staatsanwaltschaft des Landes Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wahlfälschung eingeleitet. Zur Prüfung der Vorwürfe, dass die pro-russische Regierungspartei Georgischer Traum nicht wie offiziell verkündet den Urnengang gewonnen habe, sei die regierungskritische Präsidentin Salome Surabischwili für Donnerstag zur Befragung "einbestellt" worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es werde angenommen, dass die Staatschefin über "Beweise hinsichtlich möglicher Fälschung" verfüge.

Thüringer BSW-Spitze gibt endgültig grünes Licht für Gespräche mit CDU und SPD

Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, BSW und SPD in Thüringen steht nun endgültig nichts mehr im Wege. Der Landesvorstand des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) sowie der erweiterte Landesvorstand gaben dafür am Dienstagabend abschließend grünes Licht, wie das BSW am Mittwoch in Erfurt mitteilte. Dieser Beschluss "markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer stabilen und zukunftsorientierten Regierung für Thüringen", hieß es.

Textgröße ändern: