Putin und Erdogan besprechen Luftabwehrsystem S-400
Russlands Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan haben am Montag in Moskau über das S-400-Luftabwehrsystem gesprochen. Die Türkei will das russische System kaufen und hat damit ihren Nato-Partner USA verärgert. Putin sagte bei dem Treffen im Kreml, beide Seiten müssten "ihre Zusammenarbeit im militärisch-technischen Bereich" verstärken.
In erster Linie gehe es um den Abschluss des Vertrags zur Lieferung der S-400-Raketen an die Türkei, sagte Putin. Auf der Tagesordnung stünden aber auch "andere vielversprechende Projekte", bei denen Russland die Türkei mit modernen Waffen beliefern könne. Es ist bereits Erdogans dritter Besuch in Russland seit Jahresbeginn.
Die Pläne der Türkei, das Luftabwehrsystem zu kaufen, sorgen schon länger für Spannungen innerhalb der Nato. Die USA und andere Mitgliedstaaten fürchten, Russland könnte über das S-400-System Informationen zu Nato-Flugzeugen erlangen. Die USA haben aus Protest das gemeinsame F-35-Kampfjet-Programm mit der Türkei auf Eis gelegt und fordern von Ankara eine Absage des S-400-Geschäfts mit Moskau. Die Türkei lehnt das ab.
Die erste S-400-Lieferung ist für Juli geplant. Der geschäftsführende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan hatte in der vergangenen Woche aber erklärt, er sei zuversichtlich, dass die Türkei stattdessen das Patriot-Raketenabwehr-System kaufen werde.
(U.Beriyev--DTZ)