Deutsche Tageszeitung - Frankreich kündigt in diplomatischem Streit mit Venezuela "Gegenmaßnahmen" an

Frankreich kündigt in diplomatischem Streit mit Venezuela "Gegenmaßnahmen" an


Frankreich kündigt in diplomatischem Streit mit Venezuela "Gegenmaßnahmen" an
Frankreich kündigt in diplomatischem Streit mit Venezuela "Gegenmaßnahmen" an / Foto: © AFP

Nach angekündigten Restriktionen der venezolanischen Regierung gegen europäische Diplomaten mehrerer Länder hat Frankreich "Gegenmaßnahmen" in Aussicht gestellt. "Frankreich wird alle erforderlichen Gegenmaßnahmen ergreifen, die es für nötig hält", teilte das Außenministerium am Donnerstag in Paris mit. Zudem sei die venezolanische Geschäftsträgerin einbestellt worden.

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Hintergrund sei "die Entscheidung des venezolanischen Regimes, die diplomatische Vertretung Frankreichs in Venezuela zu reduzieren", hieß es weiter. Frankreich lehne die Vorwürfe einer Einmischung kategorisch ab.

Die venezolanische Regierung hatte am Dienstag beschlossen, die Zahl der französischen, niederländischen und italienischen Diplomaten im Land auf jeweils drei zu begrenzen. Dies wurde damit begründet, dass die Regierungen der drei Länder sich mit Blick auf die Amtseinführung von Nicolás Maduro "feindselig" verhalten hätten.

Italien hatte ebenfalls den venezolanischen Geschäftsträger einbestellt, "um gegen die Ausweisung von drei unserer Diplomaten zu protestieren". Die Niederlande forderten ihrerseits Venezuela auf, die Zahl der in Den Haag akkreditieren Diplomaten von vier auf zwei zu reduzieren.

Trotz Vorwürfen des Wahlbetrugs seitens der Opposition und internationaler Kritik war der autoritär herrschende Maduro für eine dritte Amtszeit von sechs Jahren vereidigt worden. Das Auswärtige Amt hatte erklärt, Maduro sei "kein legitim demokratisch gewählter Präsident", so lange die Wahlunterlagen nicht veröffentlicht seien. "Maduro fehlt jegliche demokratische Legitimität", erklärte auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas.

Der seit 2013 amtierende, linksnationalistische Maduro hatte die Präsidentschaftswahl Ende Juli laut dem offiziellen Ergebnis mit 52 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Opposition prangert jedoch Wahlbetrug an. Ihr Kandidat Edmundo González Urrutia beansprucht das Präsidentenamt ebenfalls für sich. In der Folge kam es zu gewaltsamen Protesten und zahlreichen Festnahmen.

(L.Møller--DTZ)

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