Deutsche Tageszeitung - Selenskyj fordert 250 Milliarden Dollar aus eingefrorenem russischen Vermögen für Waffen

Selenskyj fordert 250 Milliarden Dollar aus eingefrorenem russischen Vermögen für Waffen


Selenskyj fordert 250 Milliarden Dollar aus eingefrorenem russischen Vermögen für Waffen
Selenskyj fordert 250 Milliarden Dollar aus eingefrorenem russischen Vermögen für Waffen / Foto: © AFP

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Westen aufgefordert, der Ukraine 250 Milliarden US-Dollar (243 Milliarden Euro) aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten für den Kauf von Waffen zur Verfügung zu stellen. "Die stärkste Unterstützung für die ukrainische Armee ist die Bereitstellung der 250 Milliarden Dollar", sagte Selenskyj am Mittwoch in der polnischen Hauptstadt Warschau. Das Geld solle in die inländische Produktion sowie in den Import von Waffen investiert werden, "über die die Ukraine nicht verfügt".

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Der ukrainische Präsident war am Mittwoch zu Gesprächen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk nach Warschau gereist. Bei massiven russischen Angriffen auf die Ukraine waren nach Angaben Kiews in der Nacht dutzende Raketen und Marschflugkörper hauptsächlich auf den Westen des Landes abgefeuert worden. Getroffen wurde unter anderem die Energieinfrastruktur. Selenskyj forderte in der Folge von den Verbündeten im Westen weitere Unterstützung.

Die USA verschärften indes wenige Tage vor dem Amtsende von Präsident Joe Biden ihre Sanktionen gegen Russland. Wie das Außenministerium in Washington am Mittwoch mitteilte, richten sich die Strafmaßnahmen gegen als 150 Firmen und Einzelpersonen, die dem russischen Rüstungssektor angehören oder diesen unterstützen.

Unter den sanktionierten Unternehmen seien auch Dutzende, die außerhalb Russlands und vor allem in China ansässig seien und Russland bei der Umgehung der bisherigen internationalen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs unterstützen, erklärte das Außenministerium.

Die Biden-Regierung, die bislang als größter Unterstützer Kiews im russischen Angriffskrieg galt, hatte bereits in den vergangenen Wochen ihre Sanktionen gegen Russland verschärft. Am 20. Januar zieht der Republikaner Donald Trump als US-Präsident ins Weiße Haus ein. Er hatte im Wahlkampf die hohe US-Militärhilfe für die Ukraine wiederholt kritisiert.

(P.Hansen--DTZ)

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