Deutsche Tageszeitung - Massive Proteste gegen AfD in Riesa - Polizei spricht von 8000 Teilnehmenden

Massive Proteste gegen AfD in Riesa - Polizei spricht von 8000 Teilnehmenden


Massive Proteste gegen AfD in Riesa - Polizei spricht von 8000 Teilnehmenden
Massive Proteste gegen AfD in Riesa - Polizei spricht von 8000 Teilnehmenden / Foto: © AFP

In der sächsischen Stadt Riesa haben sich am Samstagvormittag tausende Demonstranten versammelt, um gegen den Bundesparteitag der AfD zu protestieren. Ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden schätzte die Zahl der Teilnehmer am späten Vormittag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP auf "mindestens 8000". Es gebe vor Ort zwar "keine tumultartige Situation", allerdings hätten einige Demonstrierende versucht, polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen. Sie seien von Beamten aufgehalten und zurückgedrängt worden.

Textgröße ändern:

Die nach Riesa führende Bundesstraße B169 sei wegen Blockaden durch Protestteilnehmer "nicht nutzbar", sagte der Sprecher weiter. Allerdings seien alternative Straßenverbindungen nach Riesa offen und befahrbar. Aufgabe der Polizei sei es, dafür zu sorgen, dass sowohl der Parteitag als auch die friedlichen Gegenkundgebungen stattfinden könnten.

Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig hatte vor Beginn des Polizeieinsatzes betont, dass friedlicher Protest in der Demokratie legitim sei. "Diese Legitimation stößt jedoch an Grenzen, wenn durch den Protest verhindert wird, dass andere ihre Grundrechte ausüben können", erklärte Rodig. "In diesem Fall werden wir konsequent handeln."

Die Polizei gehe davon aus, dass die "überwiegende Mehrheit der Versammlungsteilnehmer" friedlich sein werde. Aufgrund des Verlaufes der Proteste anlässlich des vergangenen Bundesparteitages der AfD in Essen sowie eigener Erkenntnisse müsse aber davon ausgegangen werden , "dass auch gewaltbereite Personen nach Riesa kommen". Sie sollten "im Fokus unserer selektiven Kontrollen" stehen.

Gegen den Parteitag in Riesa hatte sich im Vorfeld breiter Protest aus der Bevölkerung formiert. Zum Widerstand aufgerufen hatten mehrere zivilgesellschaftliche Organisationen und Gewerkschaften.

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Stephan Brandner warf den Protestteilnehmern Gewalttätigkeit vor - und sprach eine Warnung aus: Wenn die AfD an die Regierung komme, werde sie dafür sorgen, "dass solche nichtsnutzigen Organisationen auf deutschen Straßen nichts mehr verloren haben und nicht mehr finanziert werden", sagte Brandner am Rande des Parteitags in der Tagungshalle. Die AfD werde ihren Parteitag aber wie geplant absolvieren - wenn auch mit zeitlicher Verzögerung.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Biden nennt Meta-Entscheidung gegen Faktenchecks "beschämend" - Zuckerberg verteidigt Schritt

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat die Entscheidung des US-Digitalkonzerns Meta zur Abschaffung von Faktenchecks auf seinen Plattformen Facebook und Instagram als "beschämend" verurteilt. "Ich denke, es ist wirklich beschämend", sagte Biden am Freitag auf eine entsprechende Frage vor Reportern im Weißen Haus. Meta-Chef Zuckerberg verteidigte den Schritt dagegen und holte zu neuen Seitenhieben gegen klassische Medien aus. Zudem gab Meta auch die Beendigung seiner firmeninternen Diversitätsprogramme bekannt.

Umfrage: Erst zwölf der 25 größten Städte haben Grundsteuerbescheid verschickt

Die Bescheide über die neue Grundsteuerlast sind laut einer Umfrage der "Welt am Sonntag" in vielen großen Städten immer noch nicht verschickt. Die Umfrage unter den Verwaltungen in den 25 größten Städten des Landes ergab, dass 13 noch nicht mit dem Versand begonnen haben, wie die Zeitung am Samstag berichtete. Die Grundsteuerreform war am 1. Januar in Kraft getreten.

Pistorius stellt sich auf SPD-Parteitag klar hinter Scholz - Attacken gegen Merz

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin klar hinter die Kanzlerkandidatur von Amtsinhaber Olaf Scholz gestellt. "Ich kämpfe für eine sichere Zukunft unseres Landes, ich kämpfe auch für Dich, Olaf, dafür, dass du Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschlands bleibst", sagte Pistorius mit Blick auf den Bundestags-Wahlkampf. "Ich freue mich, dass wir gemeinsam weiter machen", fügte er hinzu.

CDU beschließt auf Klausur Konzept zu innerer Sicherheit

Der Bundesvorstand der CDU hat bei seiner Klausurtagung in Hamburg mit Blick auf die Bundestagswahl ein Konzept zur inneren Sicherheit verabschiedet. Es setzt unter anderem auf eine Stärkung der Sicherheitsbehörden bei Personal, Ausstattung und Befugnissen, wie die Partei am Samstag mitteilte. Zudem soll der Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden verbessert werden. Ausländische Straftäter und Gefährder will die CDU zudem "konsequent ausweisen"

Textgröße ändern: