Zehntausende Spanier protestieren in Madrid gegen Landflucht
Knapp einen Monat vor der Parlamentswahl haben in Spanien mindestens 50.000 Menschen gegen die zunehmende Landflucht demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich am Sonntag sogar mehr als 100.000 Menschen in der Hauptstadt Madrid und forderten Maßnahmen gegen ein Aussterben der Dörfer.
An dem Marsch unter dem Motto "Revolte eines sich leerenden Spaniens" nahmen auch mehrere Minister teil. Nach einem 2018 veröffentlichten Bericht gibt es in Spanien 3900 Dörfer, in denen jeweils weniger als 500 Bewohner leben. In knapp einem Drittel davon sind es sogar weniger als hundert. Vor allem die älteren Einwohner der schrumpfenden Orte fühlen sich von der Politik alleingelassen.
In Spanien wird am 28. April ein neues Parlament gewählt. Nach dem Scheitern seines Haushaltsentwurfs im Parlament hatte Regierungschef Pedro Sánchez im Februar Neuwahlen angesetzt. Der 46-jährige sozialdemokratische Regierungschef hatte sein Amt erst im Juni an der Spitze einer Minderheitsregierung angetreten.
(V.Korablyov--DTZ)