Deutsche Tageszeitung - Hunderte demonstrieren an Grenze zwischen Nordirland und Irland gegen Brexit

Hunderte demonstrieren an Grenze zwischen Nordirland und Irland gegen Brexit


Hunderte demonstrieren an Grenze zwischen Nordirland und Irland gegen Brexit
Hunderte demonstrieren an Grenze zwischen Nordirland und Irland gegen Brexit / Foto: ©

An der Grenze zwischen Nordirland und Irland haben mehrere hundert Menschen gegen einen EU-Austritt Großbritanniens demonstriert. Zu den rund 300 Demonstranten, die sich am Samstag auf einer Brücke nahe der nordirischen Grenzstadt Newry versammelten, zählten auch der frühere Sinn-Fein-Chef Gerry Adams und seine Nachfolgerin Mary Lou McDonald. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte die Initiative Grenzgemeinden gegen den Brexit.

Textgröße ändern:

Einige Teilnehmer hatten sich als Grenzbeamte verkleidet. Einer der Redner prangerte den "Chaos-Zirkus" im britischen Parlament an, welches das Brexit-Abkommen mit der EU nun schon drei Mal abgelehnt, aber keine tragfähige Alternativlösung präsentiert hat. Daher droht nun am 12. April ein harter Brexit.

"Sie haben sich in eine Sache gestürzt, die sie nicht wirklich durchdacht haben", sagte der an der Grenze wohnende Kartoffelhändler Jimmy Myers der Nachrichtenagentur AFP. Die Wissenschaftlerin Patricia McGenity beklagte bei der Kundgebung, statt einer Stunde werde ihr Weg zur Arbeit künftig voraussichtlich deutlich länger dauern, weil sie auf jedem Weg drei Mal eine Grenze passieren müsse.

Viele Nordiren und Iren fürchten, dass durch den geplanten Brexit wieder eine "harte" Grenze zwischen dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland und dem EU-Mitglied Irland entsteht. Das Thema zählte zu den strittigsten Punkten bei den Brexit-Verhandlungen.

Im Falle eines Brexits ohne Abkommen droht die Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Dies würde das Karfreitagsabkommen von 1998 gefährden, das den jahrzehntelangen blutigen Konflikt zwischen irisch-katholischen Nationalisten und protestantischen Loyalisten beendet hatte. Wesentlicher Bestandteil ist eine Grenze ohne Kontrollen zu Irland. Beim Brexit-Referendum im Juni 2016 hatten 56 Prozent der Nordiren gegen einen Austritt aus der EU gestimmt.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Regierung in Washington beurlaubt hunderte Mitarbeiter von US-Auslandssendern

Die Regierung unter Präsident Donald Trump hat am Samstag hunderte Mitarbeiter von US-Auslandssendern beurlaubt. Reporter und andere Angestellte von Sendern wie Voice of America, Radio Free Asia und Radio Free Europe erhielten zum Wochenende eine E-Mail, wonach sie keinen Zutritt mehr zu ihren Büros erhalten und Presseausweise, Diensttelefone und andere Ausrüstung abgeben müssen. Ein entsprechendes Dekret hatte der Rechtspopulist Trump am Freitag unterzeichnet.

Explosion eines Blindgängers in Syrien: Mindestens zehn Tote

Bei einer Explosion in der syrischen Küstenstadt Latakia sind nach jüngsten Medienberichten mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. 14 weitere Menschen, darunter vier Kinder, wurden bei dem Vorfall am Samstag verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Behördenvertreter meldete. Ein Schrotthändler habe in einer Werkstatt in einem vierstöckigen Gebäude versucht, nicht explodierte Kriegsmunition zu zerlegen.

Trump verkündet Militäraktion im Jemen - Huthi-Miliz meldet neun Tote in Sanaa

Die USA haben eine "entscheidende und starke Militäraktion" gegen die Huthi-Miliz im Jemen eingeleitet. "Wir werden überwältigende tödliche Gewalt anwenden, bis wir unser Ziel erreicht haben", schrieb US-Präsident Donald Trump am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social. So sollten die Angriffe der vom Iran unterstützten Miliz auf die Schifffahrt im Roten Meer beendet werden. Aus der jementischen Hauptstadt Sanaa meldete die Miliz den Tod von neun Menschen.

Mindestens acht Tote bei Explosion eines Blindgängers in Syrien

Bei einer Explosion in der syrischen Küstenstadt Latakia sind nach jüngsten Medienberichten mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. 14 weitere Menschen, darunter vier Kinder, wurden bei dem Vorfall am Samstag verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Behördenvertreter meldete. Wie von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zuvor angegeben, habe es sich um einen Unfall gehandelt.

Textgröße ändern: