Deutsche Tageszeitung - Habeck ruft angesichts von Bedrohungen zu Stärkung Europas auf

Habeck ruft angesichts von Bedrohungen zu Stärkung Europas auf


Habeck ruft angesichts von Bedrohungen zu Stärkung Europas auf
Habeck ruft angesichts von Bedrohungen zu Stärkung Europas auf / Foto: © AFP/Archiv

Vizekanzler und Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat angesichts der aktuellen Bedrohungen von innen und von außen zu einer Stärkung Europas und der europäischen Idee aufgerufen. "Dieses Europa ist in der neuen Welt der Autokraten für Deutschland die einzige Chance, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand zu behaupten", sagte Habeck in einer an Silvester in sozialen Medien ausgestrahlten Video-Botschaft zum Jahreswechsel. Auch deshalb versuchten die Befürworter einer autoritären Gesinnung, Europa zu schwächen.

Textgröße ändern:

Habeck plädierte dagegen für "ein starkes Europa, das eine demokratische Machtpolitik betreibt". Eine neue Bundesregierung müsse sich daher "der europäischen Idee ganz verschreiben" und "in Europa Brücken bauen, Mehrheiten erarbeiten, eine europäische Bündnispolitik betreiben". Die NATO-Staaten in der EU sollten zudem "zusammen mit Großbritannien einen starken Sicherheitspfeiler in dem Bündnis begründen".

Auch innerhalb Deutschlands stehe "unsere Demokratie unter Druck", sagte der Vizekanzler weiter, das gelte auch für die Sicherheit des Landes. "Der russische Angriffskrieg tobt. Autoritäre Kräfte erstarken. Unsere Wirtschaft, die seit Gründung der Republik Kraftquelle unserer Demokratie ist, steckt in einer strukturellen Krise", sagte er zur Begründung. Auch im Inland warb Habeck dafür, Bündnisse "als Zusammenschluss Unterschiedlicher" zu bilden, statt "Schwarz-Weiß zu propagieren".

Scharf kritisierte Habeck den Versuch von Elon Musk, mit seinem Vermögen und der Kommunikationsmacht seiner Plattform X in den Bundestagswahlkampf zugunsten der AfD einzugreifen. Dies geschehe nicht aus Unkenntnis, sondern "hat Logik und System", sagte der Grünen-Politiker. "Musk stärkt die, die Europa schwächen. Ein schwaches Europa ist im Interesse von jenen, für die Regulierung eine unangemessene Begrenzung ihrer Macht ist."

Der Vizekanzler erinnerte an die Rede des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der vor 40 Jahren die Kapitulation Nazi-Deutschlands noch einmal 40 Jahre früher als "Befreiung" gewertet hatte. Dies sei damals ein Einschnitt gewesen und der Einstieg in eine neue Erinnerungskultur. "Die deutsche Geschichte geht weiter. Schreiben wir sie weiter", rief Habeck zum Engagement für die Demokratie und zu Optimismus auf.

Zwar würden die nächsten Jahre nicht leicht werden, "aber wir werden uns aus dem Wust von Problemen herausarbeiten, empor und entschlossen", äußerte er sich überzeugt. "Wir Älteren schulden der Jugend nicht die Erfüllung von Träumen, sondern Aufrichtigkeit", zitierte er weiter aus der damaligen Rede von Weizsäckers.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Bericht zu Anklagen: Trump will Sonderermittler Smith an Veröffentlichung hindern

Der künftige US-Präsident Donald Trump will die Veröffentlichung eines Berichts des Sonderermittlers Jack Smith verhindern, der in zwei Strafverfahren gegen den Republikaner ermittelt hatte. Smith erklärte am Dienstag, sein Büro stelle einen vertraulichen Bericht für den scheidenden Justizminister Merrick Garland zusammen, in dem die Entscheidungen zur Strafverfolgung Trumps erläutert würden. Der Minister werde entscheiden, "ob ein Teil des Berichts für die Öffentlichkeit freigegeben werden soll", erklärte Smith.

Trump: Nato-Staaten sollen Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent erhöhen

Nato-Partner sollen fünf Prozent für Verteidigung ausgeben, Drohungen gegen Kanada, Grönland und Panama - einen Tag nach der Bestätigung seines Wahlsieges durch den US-Kongress hat der künftige US-Präsident Donald Trump seine aggressive Agenda in der Außenpolitik bekräftigt und mit provokanten Forderungen konkretisiert. Dabei schloss der Rechtspopulist am Dienstag militärische Gewalt bei seinen Expansionsplänen hinsichtlich Grönland und dem Panama-Kkanal nicht aus und drohte dem Nachbarn Kanada mit "wirtschaftlicher Gewalt".

Biden erklärt zwei Gebiete in Kalifornien zu neuen National Monuments

Zwei Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit ruft US-Präsident Joe Biden in Kalifornien zwei neue National Monuments aus. Nach Angaben des Weißen Hauses soll ein 252.000 Hektar großes Gebiet in der Nähe des bekannten Joshua-Tree-Nationalparks in Südkalifornien fortan als Chuckwalla National Monument unter Schutz stehen. Außerdem soll im äußersten Norden des Bundesstaates das 90.000 Hektar große Sattitla National Monument geschützt werden.

Trump: Nato-Staaten sollten Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent erhöhen

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat von den Nato-Verbündeten eine weitere Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben verlangt und dabei fünf Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) als angemessen veranschlagt. "Sie können es sich alle leisten, aber sie sollten bei fünf Prozent und nicht bei zwei Prozent liegen", sagte Trump am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago in Florida. Der Republikaner hatte säumigen Nato-Beitragszahlern im Wahlkampf damit gedroht, sie im Falle eines russischen Angriffs nicht zu unterstützen.

Textgröße ändern: