Ex-Außenminister Gabriel will neuen Beraterposten antreten
Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) soll wohl in den Beirat des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte aufrücken. Die Ethikkommission, die mögliche Interessenskonflikte früherer Minister bei neuen Tätigkeiten prüft, meldete nach Berichten des "Spiegel" keine Bedenken gegen Gabriels Berufung an. Das Bundeskabinett segnete eine entsprechende Vorlage der Kommission demnach am Mittwoch ab.
Der frühere SPD-Chef hat neben seinem Bundestagsmandat bereits lukrative Nebenjobs inne. So schreibt er Gastbeiträge für die Holtzbrinck-Medien "Handelsblatt", "Tagesspiegel" und "Zeit" und verdient damit nach eigenen Angaben zwischen 15.000 und 30.000 Euro im Monat.
Zudem bestätigte Gabriel im Februar gegenüber dem "Tagesspiegel", dass der einflussreiche Verein Atlantik-Brücke ihm den Vorsitz angeboten habe. Der Verein setzt sich für deutsch-amerikanische Zusammenarbeit ein. Gabriel würde dort auf den früheren Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) folgen.
Im Deloitte-Beirat wartet ebenfalls Polit-Prominenz auf den Ex-Außenminister: Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) leitet das Gremium, dem auch der ehemalige Innenminister Otto Schily (SPD) angehört. Die Beiräte sollen Deloitte dabei helfen, sein Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und den Marktauftritt zu verbessern.
Nach Unternehmensangaben tagt der Beirat dreimal im Jahr. Wie viel die Mitglieder für ihre Beratertätigkeit verdienen, gab Deloitte am Mittwoch nicht bekannt.
(U.Beriyev--DTZ)