Deutsche Tageszeitung - Göring-Eckardt fordert eine "schwarz-rot-goldene Imamausbildung" in Deutschland

Göring-Eckardt fordert eine "schwarz-rot-goldene Imamausbildung" in Deutschland


Göring-Eckardt fordert eine "schwarz-rot-goldene Imamausbildung" in Deutschland
Göring-Eckardt fordert eine "schwarz-rot-goldene Imamausbildung" in Deutschland / Foto: ©

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt hat eine "schwarz-rot-goldene Imamausbildung" in Deutschland gefordert. "Imame, die hierzulande lehren, müssen auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen und Werte vermitteln, die ins 21. Jahrhundert passen", sagte Göring-Eckardt am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. "Indem die Bundesregierung bislang untätig bleibt, öffnet sie Einflüssen aus dem Ausland Tür und Tor."

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Einer aktuellen Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zufolge predigen in den rund 2000 Moscheen in Deutschland weiterhin zu fast 90 Prozent Imame aus dem Ausland. Sie stammen demnach insbesondere aus der Türkei, Nordafrika, Albanien, dem ehemaligen Jugoslawien, aus Ägypten und dem Iran. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will die ausländische Einflussnahme auf Muslime in Deutschland möglichst beenden, sieht bei der praktischen Schulung von Geistlichen aber die islamischen Gemeinschaften in der Pflicht.

Göring-Eckardt forderte hingegen die Bundesregierung zum Handeln auf. "Wir brauchen eine schwarz-rot-goldene Imamausbildung", sagte die Grünen-Politikerin AFP. "Die Bundesregierung muss den Weg öffnen, damit dann auch Frauen und unabhängige Uniabsolventen teilnehmen können." Bislang schiebe die Bundesregierung diese dringende Aufgabe auf und lasse die Islamkonferenz diskutieren, statt konkrete Entscheidungen zur Verbesserung der Ausbildungssituation vorzubereiten.

"Klar ist: Langfristig schaffen wir keine deutsche Imamausbildung ohne die Religionsgemeinschaften", stellte auch Göring-Eckardt klar. "So lange es aber noch keine anerkannten Religionsgemeinschaften gibt, braucht es eine Überbrückung, zum Beispiel durch funktionierende Beiräte und temporäre Finanzierungsmodelle."

(V.Sørensen--DTZ)

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