Deutsche Tageszeitung - Kanada gewährt Snowden-Helferin Asyl

Kanada gewährt Snowden-Helferin Asyl


Kanada gewährt Snowden-Helferin Asyl
Kanada gewährt Snowden-Helferin Asyl / Foto: ©

Eine Helferin des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden hat in Kanada Asyl erhalten. "Jetzt sind wir sicher und frei, ich bin so dankbar", sagte Vanessa Rodel am Montag bei ihrer Ankunft mit ihrer siebenjährigen Tochter am Flughafen von Toronto vor Journalisten. Die philippinische Staatsbürgerin hatte Snowden 2013 in ihrer Wohnung in Hongkong versteckt.

Textgröße ändern:

Dem Sender Radio Canada zufolge stand Rodel unter Druck der Behörden in Hongkong; demnach drohte ihr eine Abschiebung in ihr Heimatland. Der Organisation For the Refugees zufolge gewährte Kanada der 42-Jährigen und ihrer Tochter im Januar Asyl. Aus Sicherheitsgründen sei dies aber geheimgehalten worden.

Rodel zählte zu einer Gruppe von Leuten, die Snowden damals halfen, unterzutauchen. Dieser hatte 2013 Dokumente des US-Geheimdienstes NSA zu weltweiten Überwachungsprogrammen an die Öffentlichkeit gebracht und musste daraufhin fliehen. Er versteckte sich zunächst in Hongkong, später strandete er auf der Flucht auf einem Moskauer Flughafen. Er lebt seitdem in Russland im Exil.

"Sie haben ihre Türen für mich geöffnet", sagte Snowden Radio Canada über die Menschen, die ihm halfen. Bei Twitter schrieb er über Rodel und deren Tochter: "Nach so vielen Jahren ist die erste Familie, die mir geholfen hat, frei und hat eine Zukunft."

Der Zeitung "National Post" zufolge warten in Hongkong noch fünf weitere Helfer Snowdens auf Antwort auf ihren Asylantrag in Kanada. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau wollte sich nicht zu "spezifischen Fällen" äußern.

Außenministerin Chrystia Freeland bestätigte den Bericht indirekt, sagte aber Journalisten, dass sie persönlich nicht in die Asylfälle involviert sei. Auf die Frage, ob sich das Gewähren von Asyl in diesen Fällen negativ auf die Beziehungen zu den USA auswirken könne, sagte sie, die Entscheidungen würden von Fall zu Fall getroffen und nicht entsprechend "geopolitischer Beziehungen".

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Umstrittene Wahl in Georgien: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Fälschungsverdachts

Nach der umstrittenen Parlamentswahl in Georgien hat die Staatsanwaltschaft des Landes Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wahlfälschung eingeleitet. Zur Prüfung der Vorwürfe, dass die pro-russische Regierungspartei Georgischer Traum nicht wie offiziell verkündet den Urnengang gewonnen habe, sei die regierungskritische Präsidentin Salome Surabischwili für Donnerstag zur Befragung "einbestellt" worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Entscheidung waren Massenproteste der Opposition und die Ankündigung der umstrittenen Wahlkommission einer teilweisen Stimmen-Neuauszählung vorangegangen.

Grüne-Jugend-Chefin kritisiert designierte Bundesparteichefin Brantner

Die neue Grüne-Jugend-Vorsitzende Jette Nietzard blickt skeptisch auf die designierte Chefin der Bundespartei, Franziska Brantner. Diese habe "in der Vergangenheit Inhalte vertreten, die sich zu sehr an konservativen Vorstellungen und zu wenig an sozial gerechtem Klimaschutz orientieren", sagte Nietzard dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Brantner habe "unser Vertrauen noch nicht gewonnen".

Staatsanwaltschaft: Ermittlungen wegen Verdachts auf Wahlfälschung in Georgien

Nach der umstrittenen Parlamentswahl in Georgien hat die Staatsanwaltschaft des Landes Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wahlfälschung eingeleitet. Zur Prüfung der Vorwürfe, dass die pro-russische Regierungspartei Georgischer Traum nicht wie offiziell verkündet den Urnengang gewonnen habe, sei die regierungskritische Präsidentin Salome Surabischwili für Donnerstag zur Befragung "einbestellt" worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es werde angenommen, dass die Staatschefin über "Beweise hinsichtlich möglicher Fälschung" verfüge.

Thüringer BSW-Spitze gibt endgültig grünes Licht für Gespräche mit CDU und SPD

Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, BSW und SPD in Thüringen steht nun endgültig nichts mehr im Wege. Der Landesvorstand des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) sowie der erweiterte Landesvorstand gaben dafür am Dienstagabend abschließend grünes Licht, wie das BSW am Mittwoch in Erfurt mitteilte. Dieser Beschluss "markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer stabilen und zukunftsorientierten Regierung für Thüringen", hieß es.

Textgröße ändern: