Deutsche Tageszeitung - Merz weist Kritik fehlender Gegenfinanzierung des Unions-Wahlprogramms zurück

Merz weist Kritik fehlender Gegenfinanzierung des Unions-Wahlprogramms zurück


Merz weist Kritik fehlender Gegenfinanzierung des Unions-Wahlprogramms zurück
Merz weist Kritik fehlender Gegenfinanzierung des Unions-Wahlprogramms zurück / Foto: © AFP

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat Kritik zurückgewiesen, das gemeinsame Wahlprogramm von CDU und CSU sei nicht gegenfinanziert. Deutschland gebe allein für Flüchtlinge und das Bürgergeld jeweils 50 Milliarden Euro pro Jahr aus, sagte Merz am Dienstag in Berlin. Hier gebe es ein milliardenschweres Einsparpotenzial. Außerdem sei der mögliche Verschuldungsrahmen innerhalb der Schuldenbremse von je 50 Milliarden Euro weder für 2024 noch 2025 bisher ausgeschöpft.

Textgröße ändern:

Das Unions-Wahlprogramm sieht massive Steuersenkungen für Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft vor. CDU und CSU haben selbst bisher keine Angaben zu den Kosten gemacht. Einige Wirtschaftsexperten beziffern sie auf bis zu 100 Milliarden Euro.

Natürlich ließen sich nicht alle Ausgaben bei Bürgergeld und Flüchtlingen einsparen, sagte Merz. "Aber da ist ein beachtlicher Teil da, den man einsparen kann, wenn man die Zahl der Bürgergeld-Empfänger drastisch reduziert."

Derzeit seien von den 5,5 Millionen Bürgergeld-Empfängern 1,7 Millionen grundsätzlich erwerbsfähig, aber nicht im Arbeitsmarkt, sagte der CDU-Chef. Würden nur 100.000 von ihnen in Arbeit gebracht, bedeute das schon "zwei bis drei Milliarden Euro weniger Ausgaben und mehr Einnahmen".

Merz machte gleichzeitig klar, dass die Union nicht alle ihre Steuersenkungen bei einer Regierungsübernahme sofort umsetzen wolle. So werde die geplante Absenkung der Unternehmenssteuer von derzeit rund 30 auf 25 Prozent voraussichtlich "in drei bis vier Schritten umgesetzt".

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Erste Stadtseilbahn in Paris eröffnet - Linie C1 verbindet Vororte mit Metro

Blau-weiß-schwarze Gondeln über Paris und seinen bislang abgehängten Vororten: In der französischen Hauptstadt ist die erste Stadtseilbahn eröffnet worden. Seit Samstag schließt die Linie "Câble" C1 auf einer Strecke von 4,5 Kilometern die sogenannten Banlieues an das öffentliche Pariser Verkehrsnetz an. Für die Einwohner des in der Region Île-de-France gelegenen Départements Val-de-Marne sei die Seilbahn "ein Zeichen der Wertschätzung", sagte die Präsidentin der Region Île-de-France, Valérie Pécresse, bei der Einweihung. Sie sprach angesichts des neuen Transportmittels von den "Alpen an der Marne".

Grenzkonflikt mit Kambodscha: Thailand weist angebliche Einigung auf Waffenruhe zurück

Der wiederaufgeflammte Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha hat sich weiter verschärft. Die Kämpfe zwischen den südostasiatischen Nachbarländern gingen auch am Samstag unvermindert weiter. Die Regierung in Bangkok meldete den Tod von zwei weiteren Soldaten, Kambodscha schloss seine Grenzübergänge zu dem nördlichen Nachbarland. Thailands Regierungschef Anutin Charnvirakul dementierte derweil eine von US-Präsident Donald Trump verkündete Einigung auf eine Feuerpause.

NGO: Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa freigelassen

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, berichtete am Samstag die staatliche Nachrichtenagentur Belta. Zu ihnen zählten auch Kolesnikowa und Bjaljazki, teilte die von Bjaljazki gegründete Menschenrechtsorganisation Wjasna mit.

Merz räumt Konjunktur klare Priorität vor Umweltschutz ein

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will der Wiederbelebung der Konjunktur in Deutschland klare Priorität vor der Umweltpolitik einräumen. Er sei "nicht bereit, Umwelt- und Klimaschutz so hoch aufzuhängen, dass damit ein großer Teil unseres industriellen Kern in der Bundesrepublik Deutschland verloren geht", sagte Merz am Samstag beim CSU-Parteitag in München.

Textgröße ändern: