Pompeo zuversichtlich bei Fortsetzung der Atomgespräche mit Pjöngjang
US-Außenminister Mike Pompeo hat sich unbeeindruckt von der Drohung Nordkoreas gezeigt, die Atomgespräche mit den USA möglicherweise auszusetzen. "Wir sind hoffnungsvoll, dass wir dieses Gespräch fortsetzen können", sagte Pompeo am Freitag vor Journalisten in Washington. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe bei dem Gipfel in Hanoi "bei zahlreichen Gelegenheiten" direkt mit US-Präsident Donald Trump gesprochen und "sich darauf festgelegt, dass er weder Atomtests noch Raketentests wieder aufnehmen wird".
Die nordkoreanische Vize-Außenministerin Choe Son Hui hatte zuvor gesagt, Nordkorea habe nicht "die Absicht, den US-Forderungen in irgendeiner Form nachzugeben, noch sind wir willens, uns auf Verhandlungen dieser Art einzulassen". Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass kündigte sie vor Journalisten und ausländischen Diplomaten in Pjöngjang an, Kim werde demnächst das weitere Vorgehen seines Landes verkünden.
Die Vize-Außenministerin machte die USA für das Scheitern des Gipfeltreffens zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump verantwortlich. Außenminister Pompeo und der Nationale Sicherheitsberater John Bolton hätten eine "Atmosphäre der Feindseligkeit und des Misstrauens" geschaffen und damit die "konstruktiven Bemühungen" von Kim und Trump behindert.
Pompeo wies diesen Vorwurf zurück. "Das ist nicht war", sagte er und fügte hinzu, er pflege mit seinen Gesprächspartnern "ein professionelles Verhältnis". Es sei "nicht das erste Mal", dass er von Pjöngjang derart attackiert werde. Nach einem Besuch in Pjöngjang im vergangenen Sommer sei er als "Gangster" bezeichnet worden. Anschließend seien "die Diskussionen auf sehr professionelle Weise" fortgesetzt worden.
Bei dem Gipfeltreffen in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi hatten Trump und Kim im Februar keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas erzielt. Nordkorea hatte eine Aufhebung der Sanktionen gefordert, nach Angaben aus US-Regierungskreisen im Gegenzug aber nur angeboten, Teile der Atomanlage Yongbyon stillzulegen. Washington hält dennoch eine atomare Abrüstung Nordkoreas noch in der bis Januar 2021 laufenden Amtszeit Trumps weiterhin für möglich.
(S.A.Dudajev--DTZ)