Deutsche Tageszeitung - Nach Sturz Assads: Türkei ruft syrische Flüchtlinge zur Rückkehr auf

Nach Sturz Assads: Türkei ruft syrische Flüchtlinge zur Rückkehr auf


Nach Sturz Assads: Türkei ruft syrische Flüchtlinge zur Rückkehr auf
Nach Sturz Assads: Türkei ruft syrische Flüchtlinge zur Rückkehr auf / Foto: © AFP

Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad durch islamistische Aufständische hat die Türkei die Millionen von syrischen Flüchtlinge zur Rückkehr in ihre Heimatgebiete aufgerufen. Die Flüchtlinge könnten nun "in ihre Heimat zurückkehren", sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Sonntag beim Doha Forum, einer internationalen politischen Konferenz in Katar.

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Es sei nun an der Zeit für die Syrer, "sich zu vereinen und das Land wiederaufzubauen", betonte Fidan. Die Türkei teilt eine lange Landgrenze mit Syrien und hat fast drei Millionen Flüchtlinge aus dem südlichen Nachbarland aufgenommen.

Fidan rief zugleich zu einer "reibungslosen Machtübergabe" in Syrien auf. Es müsse energisch "mit dem syrischen Volk" sowie internationalen Akteuren zusammengearbeitet werden, um "eine gute und reibungslose Übergangsperiode" sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass Zivilisten "kein weiterer Schaden" zugefügt werde.

Der türkische Außenminister teilte mit, dass seine Regierung mit Milizen in Syrien in Kontakt stehe, um zu verhindern, dass die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) sowie die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) von dem Umsturz profitierten. "Wir müssen während dieser Übergangsperiode sehr wachsam sein", warnte er.

Ankara unterstützt seit Jahren pro-türkische Milizen im Norden Syriens, die mit dortigen kurdischen Verbänden verfeindet sind. Auch unternahm die türkische Armee selbst während des syrischen Bürgerkriegs mehrere Bodenoffensiven gegen kurdische Kämpfer im Norden des Nachbarlands, die sie als Ableger der in der Türkei verbotenen PKK betrachtet.

Der türkische Chefdiplomat betonte in seiner Rede in Doha ferner, dass die künftige syrische Regierung "keine Bedrohung" für Nachbarländer darstellen solle. Nach seinen Worten führte die Türkei mit diesem Ziel bereits Gespräche mit Ländern in der Region und anderen Staaten.

Kämpfer unter Führung der islamistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hatten in der Nacht zum Sonntag die Einnahme von Damaskus und die Flucht von Machthaber Baschir al-Assad verkündet. Der Einnahme der syrischen Hauptstadt war ein rasanter Vormarsch der Regierungsgegner vorangegangen, die binnen weniger Tage große Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten.

(V.Sørensen--DTZ)

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