Deutsche Tageszeitung - Merz kündigt Besuch in der Ukraine "in den nächsten Tagen" an

Merz kündigt Besuch in der Ukraine "in den nächsten Tagen" an


Merz kündigt Besuch in der Ukraine "in den nächsten Tagen" an
Merz kündigt Besuch in der Ukraine "in den nächsten Tagen" an / Foto: © AFP

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat einen baldigen Besuch in der Ukraine angekündigt. Die Reise stehe "in den nächsten Tagen" an, sagte der CDU-Chef am Mittwochabend in einer Rede zur Sicherheitspolitik in Berlin. Über die Reise und deren Ergebnisse werde er "die europäischen Partner informieren", sagte Merz weiter. Er hatte die Ukraine bereits im Mai 2022 besucht - also kurz nach Kriegsbeginn.

Textgröße ändern:

Merz warb erneut für die Einrichtung einer Kontaktgruppe aus Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien. Diese solle eine gemeinsame europäische Strategie "zur Unterstützung der Ukraine mit dem Ziel der Beendigung des Krieges" erarbeiten. Merz sagte, er werbe gerade zum jetzigen Zeitpunkt dafür, "weil niemand von uns weiß, was eigentlich nach dem 20. Januar 2025 geschieht". An dem Tag wird der designierte US-Präsident Donald Trump zum zweiten Mal nach 2017 ins Amt eingeführt.

Von den europäischen Staaten forderte der CDU-Chef eine stärkere Unterstützung der Ukraine. Sie müsse "mit allen erforderlichen diplomatischen, finanziellen, humanitären und eben auch militärischen Mitteln" unterstützt werden, "die sie zur Ausübung ihres Selbstverteidigungsrechts und zur Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität benötigt". Er sagte weiter: "Die Ukraine muss den Krieg gewinnen und Russland muss den Krieg verlieren."

Die Aussage, dass Atommächte einen Krieg nicht verlieren, stimme nicht, betonte Merz. Er nannte als Beispiele den Krieg der Sowjetunion in Afghanistan, sowie die Kriege der USA in Vietnam und Afghanistan. Deutschland dürfe aber "bei alledem nicht Kriegspartei werden", fuhr Merz fort. "Diese Frage steht nicht im Raum. Wir wollen es nicht und wir werden es auch nicht."

Merz warb zudem dafür, dass Deutschland und andere europäische Staaten selbst militärisch an Stärke gewinnen. "Wir müssen uns verteidigen können, damit wir uns nicht verteidigen müssen", sagte er. "Stärke schreckt Aggression ab, Schwäche lädt Aggression ein." Er wolle, "dass Deutschland und Europa stark sind. Mit starken Streitkräften, mit starker Zivilverteidigung und mit Resilienz unserer Infrastruktur."

(O.Zhukova--DTZ)

Empfohlen

Fraktionschef: Südkoreas Regierungspartei wird geschlossen gegen Yoons Amtsenthebung stimmen

Die Abgeordneten von Südkoreas Regierungspartei werden einen Antrag der Opposition auf Amtsenthebung des Präsidenten Yoon Suk Yeol wegen der kurzzeitigen Verhängung von Kriegsrecht nach Angaben ihres Fraktionschefs geschlossen zurückweisen. Alle 108 Abgeordneten der PP " werden geschlossen bleiben, um das Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten abzulehnen", sagte Choo Kyung Ho bei einem live übertragenen Parteitreffen am Donnerstag. Die Opposition verfügt im Parlament über eine komfortable Mehrheit,braucht aber acht Überläufer von der PP, um auf die nötige Zweidrittelmehrheit zu kommen.

Südkoreanische Präsidentschaft: Verteidigungsminister tritt zurück

Nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts in Südkorea durch Präsident Yoon Suk Yeol ist der Verteidigungsminister des Landes nach Angaben der Präsidentschaft zurückgetreten. Der Präsident habe am Donnerstag "den Rücktritt von Verteidigungsminister Kim Yong Hun angenommen und seine Entlassung genehmigt", erklärte Yoons Büro. Der südkoreanische Botschafter in Saudi-Arabien, Choi Byung Hyuk, sei als Kandidat für den Posten des Verteidigungsministers nominiert worden.

Neue Proteste gegen Regierung in Georgien nach Festnahme von Oppositionspolitiker

Trotz des wachsenden Drucks der Behörden sind am Mittwochabend erneut tausende Menschen in Georgiens Hauptstadt Tiflis aus Protest gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstranten versammelten sich den siebten Abend in Folge vor dem Parlament, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Viele von ihnen hatten die Flaggen Georgiens und der EU dabei. Einige Demonstranten hielten Kerzen in der Hand. Zuvor hatte die Polizei den Oppositionspolitiker Nika Gwaramia während einer Razzia geschlagen und festgenommen.

Gegen Trumps Migrationspolitik: Los Angeles erklärt sich zur "Zufluchtsstadt"

Angesichts der von Donald Trump angekündigten Massenabschiebung von Migranten ohne Papiere hat sich die kalifornische Metropole Los Angeles den Status einer "Zufluchtsstadt" gegeben. Der Stadtrat votierte am Mittwoch einstimmig für die Verordnung, die es der Stadt verbietet, Ressourcen oder Personal für die Umsetzung der bundesstaatlichen Einwanderungsgesetze einzusetzen.

Textgröße ändern: