Deutsche Tageszeitung - Haftstrafe wegen versuchten Totschlags bei Bauernprotest in Niedersachsen

Haftstrafe wegen versuchten Totschlags bei Bauernprotest in Niedersachsen


Haftstrafe wegen versuchten Totschlags bei Bauernprotest in Niedersachsen
Haftstrafe wegen versuchten Totschlags bei Bauernprotest in Niedersachsen / Foto: © AFP/Archiv

Das Landgericht im niedersächsischen Oldenburg hat einen 46-Jährigen wegen versuchten Totschlags bei einem Bauernprotest im Januar zu drei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Sein Führerschein wurde eingezogen, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte. Die Kammer sah es demnach als erwiesen an, dass der Mann Anfang Januar in Friesoythe mit seinem Auto absichtlich eine Blockade eines Bauernprotests durchbrochen hatte.

Textgröße ändern:

Dabei wurde ein Mann schwer verletzt. Nach der Kollision gab der 46-Jährige noch mehr Gas und schleifte den angefahrenen Mann noch sechs Meter weiter über den Asphalt. Anschließend flüchtete er.

Laut Urteil nahm der 46-Jährige den Tod des Opfers billigend in Kauf. Er hatte sich auf dem Heimweg von seiner Arbeit befunden, als er auf die Blockade im Rahmen der Bauernproteste traf.

Nachdem er laut hupend herangefahren war, entschied er sich, die Blockade zu durchbrechen. Der angefahrene Mann wurde auf die Windschutzscheibe gehebelt.

Dem Urteil zufolge war es eine "glückliche Fügung", dass nicht mehr passierte. Der 46-Jährige befand sich zunächst in Untersuchungshaft, diese wurde später aber außer Vollzug gesetzt.

Mit dem Urteil entsprach das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte in ihrem Plädoyer eine Geld- oder Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung gefordert.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Arzttermine: Krankenkassen fordern Ende der Bevorzugung von Privatpatienten

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat die nächste Bundesregierung aufgefordert, die Bevorzugung von Privatversicherten gegenüber Kassenpatienten bei der Terminvergabe gesetzlich zu verbieten. "Wer echte Gleichbehandlung will, sollte dafür sorgen, dass bei der Terminvergabe nicht mehr danach gefragt werden darf, ob jemand gesetzlich oder privat versichert ist", sagte die stellvertretende Verbandschefin Stefanie Stoff-Ahnis dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut Mitteilung vom Donnerstag.

Aktivisten: Syrer protestieren in mehreren Städten wegen Video von Angriff auf alawitischen Schrein

In Syrien ist es am Mittwoch laut Aktivisten zu wütenden Protesten mit einem Toten wegen eines Videos gekommen, das einen Angriff auf einen alawitischen Schrein in Nordsyrien zeigt. An mehreren Orten an der Küste und im Zentrum Syriens seien Tausende Alawiten auf die Straße gegangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Am selben Tag kam es den Aktivisten und dem Innenministerium der Übergangsregierung zufolge in der westlichen Provinz Tartus bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Männern zu 17 Toten.

Ausschreitungen in Mosambik: Mehr als 1500 Häftlinge aus Gefängnis geflohen

In Mosambik sind am Mittwoch im Zuge der anhaltenden Unruhen in dem Land mehr als 1500 Häftlinge aus einem Gefängnis entkommen. Insgesamt seien 1534 Insassen aus einem Hochsicherheitsgefängnis etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt Maputo entfernt geflohen, sagte Polizeichef Bernardino Rafael auf einer Pressekonferenz. 33 Häftlinge seien bei dem Fluchtversuch bei Kämpfen mit dem Gefängnispersonal getötet und 15 weitere verletzt worden, fügte Rafael hinzu.

Verhandlungen über Waffenruhe im Gazastreifen erneut ins Stocken geraten

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln sind erneut ins Stocken geraten. Israel und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas warfen sich am Mittwoch gegenseitig vor, für die Blockade verantwortlich zu sein. Konkrete Angaben dazu, worin die neu aufgetretenen Hindernisse für ein Abkommen bestehen, machten beide Seiten nicht.

Textgröße ändern: