Deutsche Tageszeitung - Ältestenrat-Beschluss: Bundestag reduziert Programm bis zur Neuwahl deutlich

Ältestenrat-Beschluss: Bundestag reduziert Programm bis zur Neuwahl deutlich


Ältestenrat-Beschluss: Bundestag reduziert Programm bis zur Neuwahl deutlich
Ältestenrat-Beschluss: Bundestag reduziert Programm bis zur Neuwahl deutlich / Foto: © AFP

Der Bundestag reduziert die Zahl der bisher geplanten Sitzungswochen bis zur Neuwahl deutlich. Dies entschied der Ältestenrat des Bundestages am Freitag in einer Sondersitzung, wie Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mitteilte. Grund ist der Zusammenbruch der Ampelkoalition. Die im Dezember geplanten Sitzungswochen - vom 2. bis 6. sowie vom 16. bis 20. Dezember - fänden noch wie geplant statt, so Mihalic.

Textgröße ändern:

Am 11. Dezember will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seinen Antrag auf die Vertrauensfrage stellen, am 16. Dezember soll darüber im Bundestag debattiert und anschließend namentlich abgestimmt werden. Im neuen Jahr gebe es aber "statt vier Sitzungswochen nur noch eine und dafür zwei Präsenztage am 10. und am 11. Februar", sagte die Grünen-Politikerin.

Demnach findet die Sitzungswoche von 27. bis 31. Januar weiterhin statt; dazu kommen die beiden Präsenztage, an denen das Parlament auch zu einer Plenarsitzung zusammenkommen soll. Entfallen sollen hingegen die erste ursprünglich geplante Sitzungswoche Mitte Januar sowie die beiden Sitzungswochen im Februar (10.-14. und 17.-21. Februar).

Der Beschluss wurde der Grünen-Politikerin zufolge mit den Stimmen von Union, SPD, Grünen und FDP gefasst. Die AfD, die Linke und das BSW hätten gegen die Reduzierung der Sitzungswochen votiert. Letztlich werde die Entscheidung aber im Plenum des Bundestages gefällt.

"Wir arbeiten ansonsten ganz normal weiter", betonte Mihalic gegenüber dem RND zu dem Beschluss des Ältestenrats. Es gebe "ausreichend Zeit für das, was jetzt noch kommen kann. Es geht nichts verloren". Auch die Opposition habe alle Möglichkeiten, ihre Rechte wahrzunehmen - "ihr wird nichts weggenommen".

Die Grünen-Politikerin will beispielsweise noch vor der Neuwahl am 23. Februar ein Bundestagspolizeigesetz verabschieden. Die Gespräche dazu seien "weit gediehen". Bisher ergeben sich die Befugnisse der Bundestagspolizei demnach vor allem aus der Hausordnung und einer Dienstanweisung.

"Diese Rechtsgrundlagen sind sehr dünn", sagte Mihalic dem RND. "Wenn man das Parlament besser schützen wollte, dann bräuchte die Bundestagspolizei etwa bei der Kontrolle der Zugänge konkretere Befugnisse."

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Israelische Armee meldet Angriff auf Hisbollah-Waffenlager im Südlibanon

Drei Tage nach Inkrafttreten eines Waffenruhe-Abkommens mit der Hisbollah hat die israelische Armee nach eigenen Angaben Stützpunkte der pro-iranischen Miliz im Südlibanon unter Beschuss genommen. Ihre Luftwaffe habe einen Angriff auf "militärische Infrastrukturstandorte in der Nähe von Grenzübergängen zwischen Syrien und dem Libanon ausgeführt, die von der Hisbollah genutzt werden, um Waffen von Syrien in den Libanon zu schmuggeln", erklärte die israelische Armee am Samstag. Dies stelle "de facto eine Bedrohung für den Staat Israel dar".

Dschihadisten kontrollieren Großteile syrischer Stadt Aleppo - erstmals seit 2016 russische Luftangriffe

Die Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Gruppierungen haben den Großteil von Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht. Die Dschihadisten kontrollierten "den größten Teil der Stadt sowie Regierungszentren und Gefängnisse", erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OSDH) am Freitag. Zudem sei Aleppo in der Nacht zum Samstag erstmals seit 2016 von russischen Luftangriffen getroffen worden. Die syrische Armee bestätigte die Präsenz der Kämpfer in der Stadt. Der OSDH zufolge starben bei den Kämpfen seit Mittwoch mehr als 310 Menschen.

Dreierbündnis in Thüringen: CDU-Landesparteitag stimmt Koalitionsvertrag zu

Als erste der drei Parteien hat die Thüringer CDU endgültig grünes Licht für den mit der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ausgehandelten Koalitionsvertrag gegeben. Auf einem kleinen Landesparteitag stimmten die Delegierten am Samstag nahezu geschlossen für das Papier, das in den kommenden Jahren Grundlage einer gemeinsamen Regierung sein soll. Es gab nur eine Gegenstimme, wie der CDU-Landesverband im Onlinedienst X mitteilte.

Scholz: Lindner wollte Erfolg der Ampel-Regierung aktiv verhindern

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der FDP und ihrem Vorsitzenden Christian Lindner vorgeworfen, die Arbeit der Ampel-Regierung "systematisch sabotiert" zu haben. "Die wollten aktiv verhindern, dass diese Bundesregierung erfolgreich ist", sagte Scholz am Samstag bei einer Veranstaltung in Berlin zum Auftakt des SPD-Bundestagswahlkampfes. So etwas dürfe in Deutschland nie wieder passieren.

Textgröße ändern: