Deutsche Tageszeitung - Medienbericht: Bolsonaro hofft auf politisches Comeback mithilfe von Trump

Medienbericht: Bolsonaro hofft auf politisches Comeback mithilfe von Trump


Medienbericht: Bolsonaro hofft auf politisches Comeback mithilfe von Trump
Medienbericht: Bolsonaro hofft auf politisches Comeback mithilfe von Trump / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Nach der Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident hofft auch der als "Tropen-Trump" bezeichnete brasilianische Ex-Staatschef Jair Bolsonaro auf eine Rückkehr an die Spitze seines Landes. "Trump ist zurück, und das ist ein Zeichen, dass auch wir zurückkommen werden", sagte der 69-Jährige dem "Wall Street Journal" ("WSJ")in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview.

Textgröße ändern:

Bolsonaro bestätigte darin, bei der brasilianischen Präsidentschaftswahl 2026 erneut kandidieren zu wollen. Es sei Zeit für "MAAGA", also "Make All Americas Great Again" (Macht alle Amerikas wieder großartig), sagte der Rechtspopulist der Zeitung unter Anspielung auf Trumps Wahlkampfslogan "Make America Great Again".

Laut dem "WSJ" setzt der rechtsradikale Bolsonaro darauf, ein bis 2030 geltendes Amtsverbot umgehen zu können, indem Trump Druck auf die brasilianische Justiz ausübt. Trumps Büro reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme, der Zeitung zufolge stehen Bolsonaro und Trump seit der US-Wahl Anfang November in engem Kontakt.

Im vergangenen Jahr hatte das Oberste Wahlgericht Bolsonaro wegen der von ihm erhobenen und völlig unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe bis 2030 von allen politischen Ämtern ausgeschlossen. Zudem beschuldigt die brasilianische Polizei den Ex-Präsidenten, im Jahr 2022 an einem Putschversuch gegen seinen linksgerichteten Nachfolger Luiz Inácio Lula da Silva beteiligt gewesen zu sein. Bolsonaro soll auch von einem mutmaßlichen Plan zur Ermordung Lulas gewusst haben.

Wie Trump behauptet auch Bolsonaro, dass seine Probleme mit der Justiz einer politischen "Verfolgung" gleichkommen.

Nach seiner Amtszeit von 2019 bis 2022 war Bolsonaro bei der Präsidentschaftswahl vor zwei Jahren abgewählt worden, sein Widersacher Lula gewann mit knapper Mehrheit. In der Folge stürmten Bolsonaro-Anhänger am 8. Januar 2023 den Präsidentenpalast, das Parlament und den Obersten Gerichtshof. Sie behaupteten ohne Belege, Bolsonaro sei der Wahlsieg gestohlen worden. Auch im Zusammenhang mit diesen Ereignissen wird gegen den 69-Jährigen ermittelt.

Die Vorfälle weckten Erinnerungen an den Sturm fanatischer Trump-Anhänger auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Damals hatte auch Trump nach seiner Wahlniederlage unhaltbare Betrugsvorwürfe erhoben und seine Unterstützer angestachelt.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Beschädigtes Ostsee-Kabel: Finnische Behörden vermuten Sabotage

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland verdächtigen die finnischen Behörden einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker der "schweren Sabotage". Die Ermittler würden dem Verdacht nachgehen, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Jemen - WHO-Chef unversehrt

Bei israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele in dem Bürgerkriegsland sind am Donnerstag nach Angaben der Huthi-Rebellen sechs Menschen getötet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa aufhielt, blieb unverletzt.

Panamas Präsident schließt Verhandlungen über Panamakanal aus

Der Präsident von Panama hat jegliche Verhandlungen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über den Panamakanal ausgeschlossen. "Es gibt nichts zu besprechen", sagte Präsident José Raúl Mulino am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Der Kanal ist panamaisch und gehört Panamaern. Es gibt keine Möglichkeit, irgendein Gespräch über diese Tatsache zu beginnen, die das Land Blut, Schweiß und Tränen gekostet hat."

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Textgröße ändern: